Austerität: Der Kampf geht weiter
Alle EU-Länder haben sich dem deutschen Austeritätskurs ergeben. Alle? Nein, ein kleines Land im Herzen Europas leistet weiter wacker Widerstand: Belgien!
Nach einer überraschend erfolgreichen Großdemonstration mit 100.000 Teilnehmern in Brüssel planen die Gewerkschaften nun weitere, diesmal dezentrale Protestaktionen.
Sie richten sich gegen den von EU-Brüssel verordneten Sparkurs, aber auch gegen die von BE-Brüssel vorgesehene Lohnkürzung, die Heraufsetzung des Rentenalters, die Erhöhung der MWSt auf Strom etc.
Es ist ein klassisch neoliberales Programm, das die Regierung Michel seit einem Jahr in Belgien umsetzt. Doch die Belgier wollen sich nicht fügen – der Kampf geht weiter… Mehr zur Krise in Belgien hier
Peter Nemschak
9. Oktober 2015 @ 12:11
@ebo Die hohe Besteuerung von Energie soll laut Grünen den Lenkungseffekt haben, dass Sie Energie sparen und sich umweltbewusst verhalten.
ebo
9. Oktober 2015 @ 12:17
Wir haben in Belgien aber keine grüne, sondern eine rechtsliberale Regierung. sie nutzt die Steuererhöhungen, um die Wirtschaft zu entlasten. Das stört viele Belgier, die kaum noch mit ihrem Geld auskommen…
Peter Nemschak
9. Oktober 2015 @ 14:43
Ohne Entlastung der Wirtschaft wird es kein Wachstum geben. Dazu zählen auch die Lohnnebenkosten.
ebo
9. Oktober 2015 @ 17:28
Ohne Nachfrage wird es auch kein Wachstum geben. Teure Energie schadet auch den Unternehmen. Aber egal, die Belgier protestieren, auch wenn es Ihnen nicht passt!
Peter Nemschak
9. Oktober 2015 @ 07:18
@ebo Der Sozialstaat muss den heutigen wirtschaftlichen und demografischen Rahmenbedingungen angepasst werden. Wenn ich Sie lese, habe ich den Eindruck ein Gewerkschaftsjournal zu lesen. In Zeiten schwachen Wachstums steigen naturgemäß die Verteilungskonflikte. Von Sozialabbau kann in Deutschland wohl wirklich nicht die Rede sein. Es ist ein Jammern auf hohem Niveau.
ebo
9. Oktober 2015 @ 08:50
Wir reden von Belgien, von Portugal, Griechenland, demnächst Spanien… wo die EU-Kommission ja schon einen schärferen Sparkurs fordern wollte, bevor sie von Schäuble zurückgepfiffen wurde!
Peter Nemschak
9. Oktober 2015 @ 10:03
In jedem Staat muss der Sozialstaat im Einklang mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten stehen. Dass in Brüssel, wie Sie meinen, die Strompreise (relativ zu welcher Hauptstadt?) zu hoch sind, ist möglicherweise auf zu wenig Wettbewerb in der Elektrizitätswirtschaft und eine hohe Anzahl wohlbestallter EU-Beamter zurückzuführen.
ebo
9. Oktober 2015 @ 10:17
Nein, auf die Erhöhung der MwSt auf 21%.
Thomas Mach
8. Oktober 2015 @ 17:31
Ich dachte die Protestaktionen im letzten Jahr haben klar gezeigt, dass die Gewerkschaften keinen Rueckhalt in der Bevoelkerung haben. Ich habe mir die letzten 3 Berichte ueber Belgien angeschaut, und finde die ziemliche einseitig.
ebo
8. Oktober 2015 @ 18:16
Tja die aktuellen Massenproteste zeigen aber, dass ich nicht ganz falsch lag! Sie vertrauen vielleicht mehr dem Mainstream, doch der hatte diese Infos nicht…
Peter Nemschak
8. Oktober 2015 @ 20:11
@ebo Der Protest wird nichts ändern. Der Geist ist aus der Flasche und kann nicht mehr zurück. Es gibt kein Zurück in die verklärten 60-iger und frühen 70-iger Jahre. Sie waren eine Ausnahmekonstellation, erklärbar aus den dunklen 30-igern, den schrecklichen 40-igern und den spießigen 50-igern der Wiederaufbauzeit. Fragen Sie sich einmal, warum Sozialismus Ihrer Wunschvorstellung zu einem Minderheitenprogramm geworden ist und warum bei den Massen der Rechtspopulismus so viel Anklang findet. Irgend etwas machen die Linken falsch. Was?
ebo
8. Oktober 2015 @ 21:21
Reden Sie doch keinen Quatsch. Hier geht es nicht um Sozialismus, sondern um Sozialabbau. Haben Sie jemals Ihren Fuss nach Belgien gesetzt? Ich sehe selbst an meiner Stromrechnung, wie ich abgezockt werde – und das in der „Hauptstadt EUropas“, mit freundlichen Grüßen der EU-Kommission…
Thomas Mach
13. Oktober 2015 @ 11:32
Vielleicht unterhalte ich mich mit den falschen Belgiern, aber alle meine Kollegen waren genervt von den Protesten letztes Jahr. Es gibt hier in Belgien zu viele Streiks und die sind nicht populaer.
Johannes
8. Oktober 2015 @ 15:08
Ah ja, Europa wie wir es kennen.
Für uns Deutsche Hungerlöhne (danke nochmals an SPD und Grüne!) aber bitte für den Rest Europas anständige Löhne *haha.
Liebes Belgien, Du musst Dich für den Euro fit sparen, sonst kannst Du nicht die Schulden Süd Europas gegen Deinen Willen aufgezwungen bekommen, so wie es SPD und Grüne bei uns in Deutschland machen, das nennen beide Parteien übrigens Demokratie *hehehe
GS
8. Oktober 2015 @ 13:37
Was haben die Hartz-Demos ab 2003 gebracht?
ebo
8. Oktober 2015 @ 13:48
@GS Dass die SPD keine Volkspartei mehr ist…
Reinard
8. Oktober 2015 @ 15:18
Gut. Dann nichts versuchen, weiter pennen.
GS
8. Oktober 2015 @ 16:46
Lieber Reinard, es sind die ganzen Alt-68er, so wie Du anscheinend, die Deutschland so gnadenlos an die Wand fahren, dass es einem schlecht geht. Ihr habt dieses Land so gemacht, wie es jetzt ist. Und während wir von der jüngeren Generation für Deine Rente, die Eurozone und die Flüchtinge ausgepresst werden wie Zitronen, kommst Du hier mit schlauen Sprüchen.