Auf Trump-Kurs
Ostern naht, Friede sei mit Euch. Doch in diesem Jahr steht Europa nicht im Zeichen von Abrüstung und Entspannung. Nach der Massenausweisung russischer Diplomaten stehen nun offenbar neue Iran-Sanktionen bevor.
Nach gleichlautenden Berichten von “SPON” und Reuters planen Deutschland, Frankreich und UK – also die drei Hardliner im neuen kalten Krieg mit Russland – einen EU-Beschluss zur Bestrafung des Mullah-Regimes.
Offiziell geht es dabei um das iranische Raketenprogramm und die angeblich destabilisierende Rolle der iranischen Politik im Nahen Osten, insbesondere in Syrien. Doch das ist nur vorgeschoben.
Eine destabilisierende Rolle könnte, ja muss man nämlich auch der Türkei vorwerfen, die nun sogar im Irak einmarschieren will. Nein, in Wahrheit geht es darum, US-Präsident Trump gnädig zu stimmen.
Schaut her, Mr. President, wir haben die “Gefahr” aus Iran erkannt, so die neue Botschaft aus Berlin, Paris und London. Im Gegenzug, so die Hoffnung, werde Trump am Atomdeal mit Iran festhalten.
Doch das ist ein riskantes Kalkül. Die Führung in Teheran hat angedroht, den Atomdeal fallen zu lassen, wenn die EU neue Sanktionen beschließt. Und Trump hat ein Bündnis mit Israel und Saudi-Arabien geschmiedet – gegen Iran.
Letztlich begibt sich die EU mit ihren Manövern in der Iran- und Russland-Politik auf Trump-Kurs. Gewiß aus hehren Motiven; vermutlich will man so auch Trumps neuen (Un-)Sicherheitsberater Bolton besänftigen.
Doch diese feinsinnige europäische Dialektik dürften weder Bolton noch Trump verstehen. Im Gegenteil: beide könnten sich sogar noch ermuntert fühlen, ihre brandgefährliche Agenda weiter voranzutreiben…
WATCHLIST:
- Die EU ist bekanntlich gegen Sezession, außer im Kosovo. Dort geht (fast) alles. Selbst wenn die Kosovaren den serbischen Vertreter festnehmen, wie am Montag geschehen, ist Brüssel für Dialog, bloß keine Eskalation! Doch genau die droht jetzt. Sowohl die USA als auch Russland haben sich bereits in den Konflikt eingemischt; in Brüssel herrscht Alarmstufe Rot.
- Die Europäische Zentralbank (EZB) hat der estnischen Versobank nach Verstößen gegen Geldwäsche-Gesetze die Lizenz entzogen. Jetzt fürchten Anleger in Deutschland und Österreich um ihr Geld. Die Stiftung Warentest hat sich bereits eingeschaltet, die Bundesregierung noch nicht. Komisch – in Griechenland und Zypern war das ganz anders…
WAS FEHLT?
- Der sicher geglaubte Erfolg in Frankfurt. Die Bankmetropole am Main sei der größte Gewinner des Brexit, hieß es bisher immer. Jetzt kommt heraus, dass Paris weit mehr profitiert als Frankfurt. An der Seine sollen 2280 neue Arbeitsplätze entstehen, in Frankfurt 1420, gefolgt von Dublin (612) und Luxemburg (407). Das will Reuters herausgefunden haben.
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Konsequenzen aus dem Fall Selmayr. Das Europaparlament plant zwar eine scharfe Rüge für Kommissionschef Juncker. Die Blitz-Beförderung seines deutschen Buddies stelle “eine putschartige Aktion dar, die die Grenzen des Rechts gedehnt und möglicherweise sogar überdehnt hat”. Doch einen Rücktritt oder einen Neustart des Verfahrens fordern die MEP nicht.
Mehr dazu hier
Nachdenken
29. März 2018 @ 23:19
Die Politik-Darsteller (Parteien) und die Finanziers dahinter (Bänkster und Konzerne) aus dem sog. westlichen Teil des Machtbarometers auf diesem Planeten ahnen mittlerweile, dass es eng wird mit ihrer “Geldtheorie” (Dollar ist Ölhandel/Dollar ist Leitwährung). Der Westen in Europa, aber auch das Mutterland dieser Geldtheorie (USA) ist am Ende der Fahnenstange angekommen. Finanziell!
Geldtechnisch-oder von mir aus -theoretisch kracht der sog. Westen/Nato/EU , also solche Konstrukte von oben, 10 Jahre nach der Bankenkrise zusammen.
Dieses Geld (Dollar/Euro) aus dem Nichts schaffen/ Dieses: lass’ dein Geld für dich arbeiten,
geht eben nur eine zeitlang gut. Danach zahlen wir Dummdeppen, die arbeiten gehen, es durch die Kürzung unserer Renten etc. ab. In den USA (die eh nie sozial waren, schlimmer noch als in der EU).
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Aber nicht nur wir (Deutschland) zahlen. Der Hegemon selbst (USA) versucht in einer Art Todeskampf gegen seinen Gläubiger (das ist einer,dem man Geld schuldet) China irgendwie aus diesen internationalen Verträgen raus zu kommen.
Bei dem Handelsbilanzdefizit, welches sich die Amis hausgemacht aufgrund ihrer Politik “Lass dein Geld für dich arbeiten”, also setzen auf eine Kasino-Finanzwirtschaft statt auf Unternehmertum betrieben haben, ist es kein Wunder, dass die USA im Jahre 10 nach der amerikanischen Bankenkrise da stehen, wo sie stehen: Kurz vor einem Bürgerkrieg.
Auf einen solchen können wir in der EU nur hoffen, denn ansonsten blüht uns in Europa wieder ein Weltkrieg: Der dritte!!
Nun ja, irgendwie… trotzdem
schöne Osterfeiertage!
Peter Nemschak
29. März 2018 @ 10:22
Kim hat mit seinem Besuch in China Trump ein Tor geschossen. Eigentlich war es ein Eigentor von Trump, dem noch andere folgen werden.
Margret Osterfeld
29. März 2018 @ 09:28
Heute morgen habe ich schon vor diesem Link das Neuste von Willy Wimmers bei NDS gelesen. (https://www.nachdenkseiten.de/?p=43184)
Verwiesen wird dort auf einen Brief, den der Herr schon im Jahr 2000 an die Bundesregierung geschrieben hat. Hat erstmals schon geahnt, wie der Hase läuft? Oder setzt die EU darauf, uns Deutsche, uns alte Hasen in den nächsten Krieg hetzen zu können.
Von Blair & co ind giftgas im Iran, bis zu May & Co und Giftgas in Salisbury, da kann man sich nur noch auf die Canterbury Tales zurückziehen und jeder Osterwunsch bleibt einem im Halse stecken.
Anonym
29. März 2018 @ 08:36
Was will man von Rechtsverdrehern(-brechern) auch anderes erwarten?
Wo bleibt das Gesetz,wenn es um die EU geht,egal welches Problem es betrifft,
es wird gelogen,betrogen und Recht gebrochen.
Wo sind die Ankläger?
Ein derartiges Europa will ich nicht und braucht auch niemand.
Von einem Frieden sind wir derzeit weiter entfernt als jemals zuvor.
Und dafür gab es den Nobelpreis,welch eine Schande.Herr Nobel würde sich im Grtabe umdrehen.