Auf dem Balkan brodelt es
Alle reden von den Midterm-Wahlen. Alle? Nein – auf dem Balkan gibt es gerade zwei andere heiße Themen. Es brodelt zwischen Kosovo und Serbien – und dann ist da noch ein Flüchtlingstreck, der mit Polizeigewalt gestoppt wird. Fast wie in den USA…
Fangen wir mit den Flüchtlingen an: An der EU-Außengrenze zwischen Bosnien-Herzegowina und Kroatien sitzen derzeit Hunderte Flüchtlinge fest, wie die deutsch-europäische Presseschau “Eurotopics” meldet.
Die Polizei hindert sie daran, in die EU zu gelangen. In Kroatien ist eine Debatte über den Umgang mit den Migranten entbrannt. Ein Lokalpolitiker forderte, sie mit Stacheldraht und Maschinengewehren vom Grenzübertritt abzuhalten.
In Kroatien ist das ein Riesen-Thema, in der EU nicht. Lieber befassen wir uns mit den Flüchtlingen, die von Mexiko in die USA ziehen wollen. Es ist ja auch einfacher, sich über US-Präsident Trump zu erregen, als über unsere eigenen Leute…
Ein weiteres “vergessenes” Thema ist Kosovo. Nachdem unsere “Freunde” die EU-Rechtsstaats-Mission herausgeworfen und den Aufbau eines eigenen Militärs angekündigt haben, erheben sie nun plötzlich Strafzölle für Produkte aus Serbien.
Die Waren würden zu Dumpingpreisen eingeführt, heißt es. Doch ist das ein Grund, wie Trump mit Strafzöllen zu reagieren? Die EU-Kommission windet sich, ein klares “Nein” war ihr nicht zu entlocken…
P.S. Die österreichische “Kronen-Zeitung” hat den Streit um die Flüchtlinge in Kroatien mit dem Schlagwort “Messer-Migranten” angeheizt. Zum Hintergrund berichtet die ARD aus Wien, der Artikel steht hier
Erich Ganspöck
8. November 2018 @ 09:29
An der Grenze zu Kroatien warten nicht Hunderte sondern bis zu 10000 junge Männer, die zB mit von der UNHCR gesponserten Handys ausgerüstet sind, auf ihren Einmarsch nach Kroatien und von dort natürlich weiterhin illegal nach Deutschland. Grenzbeamte wurden bereits mit Messern attackiert. Vielleicht sollten sie bis zur Unterzeichnung des Migrationspaktes warten, der ihnen dann sowieso den freien Zugang nach Deutschland und die sofortige völlige Gleichstellung zu den Deutschen zusichert (“Wir verpflichten uns…” etwa ab Seite 7 des Vertrages).
Der Kosovo sollte nichts übertreiben – ein Staat, der weder von der geografischen Größe noch Einwohnerzahl für sich allein lebensfähig ist!! Ein typisches politisches Produkt, das vielleicht nach Jahren wieder verschwinden wird. Am Balkan gibt es leider genug Mininationalstaaten, die künstlich am Leben erhalten werden. In einem Europa, dessen nicht gewählte Führung die Auflösung der Nationen vorantreibt, ein Paradoxon!
Stefan Frischauf
7. November 2018 @ 15:08
Der dümmste Bauer, der bekanntlich die dicksten Kartoffeln erntet, gibt die Marschrichtung vor und alle anderen folgen. Handelskriege insbesondere mit den beiden Instrumenten Strafzölle und Sanktionen: Trump gibt so wie G.W. Bush nach 2001 mit seinem dummen “Krieg gegen den Terror” die Devise aus und alle folgen. Und wer dem Führer nicht folgt, der wird eben stufenweise abgestraft. So oder so.
Demokratie und Freiheit sind die ersten Opfer dieser eher feudalstaatlich-autokratischen “Politik”. Und immer mehr Menschen überall fallen über die Klippe. “Kollateralschaden” halt.
Subtile “Führerkulte und Duckmäuservasallen”. Spätrömische Dekadenz und kein Ende. Als hätten wir alle Zeit der Welt, um die solchermaßen stetig verdrängten Themen zu lösen.