Auch in Kroatien liegt ein Nato-Kritiker vorn

Nach Rumänien wählt auch Kroatien einen neuen Präsidenten. Und wieder liegt ein Nato-Kritiker vorn.

Der linke Politiker Zoran Milanovic hat die erste Runde der Präsidentschaftswahl in Kroatien klar für sich entschieden. Nach Auszählung fast aller Stimmen erreichte der Amtsinhaber ein Ergebnis von 49,1 Prozent. 

Sein Rivale Dragan Primorac von der konservativen Regierungspartei HDZ kam nur auf 19,4 Prozent. Erstaunlich – denn die HDZ und ihr Ministerpräsident Plenkovic werden von EU-Kommissionschefin von der Leyen unterstützt.

Milanovic, der auch Oberbefehlshaber der Armee ist, hat sich gegen Militärhilfen an die Ukraine ausgesprochen und eine neue, in Wiesbaden angesiedelte Nato-Mission kritisiert. Diese könne zur Entsendung kroatischer Soldaten ins Kriegsgebiet führen, warnt er.

Das kam in Kroatien offenbar gut an – ähnlich wie zuvor schon in Rumänien, wo der rechtslastige Kandidat Georgescu ebenfalls mit Kriegs-Warnungen den ersten Wahlgang gewonnen hatte. Allerdings wurde die Wahl dann annulliert.

Die Begründung: Russland habe sich eingemischt und über TikTok für Georgescu geworben. Später stellte sich heraus, dass diese Behauptung falsch war – manipuliert hatte eine EU-freundliche Regierungs-Partei!

Bleibt zu hoffen, dass nun nicht auch noch die Wahl in Kroatien unter fadenscheinigen Gründen angefochten wird. Der zweite und entscheidende Wahlgang ist am 12. Januar.

Bis dahin dürfte der Ukraine-Krieg den Wahlkampf beherrschen…

P.S. Der Krieg um die Ukraine war schon bei den Landtagswahlen in Ostdeutschland ein wichtiges Thema, er dürfte es auch bei der Bundestagswahl sein. Erstaunlicherweise wird aber kaum über die Nato diskutiert – dabei nutzt die Militärallianz Deutschland doch mehr denn je als Drehscheibe. Das neue Nato-Ukraine-Kommando in Wiesbaden ist dabei nur das “Sahnehäubchen”…