Angriff auf Sumy: Sogar Selenskyj nährt Zweifel an offizieller Darstellung
Russland habe im ukrainischen Sumy gezielt Zivilisten angegriffen und ein Kriegsverbrechen begangen, behauptet die EU. Sie will deshalb sogar neue Sanktionen verhängen. Doch nun wachsen die Zweifel.
Ausgerechnet der ukrainische Staatschef Selenskyj hat an der offiziellen Darstellung gerüttelt, wonach Russland gezielt und ausschließlich Zivilisten angegriffen habe.
Selenskyj ordnete die Entlassung des zuständigen Militärgouverneurs Wolodymyr Artjuch an, wie dpa meldet. Sein Antrag wurde von der Regierung unterstützt, hieß es im Parlament in Kiew.
Artjuch hatte am Tag zuvor dem ukrainischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk zufolge eingeräumt, dass dort zur Zeit des Angriffs eine Ordensverleihung an Soldaten stattgefunden hat.
Genau diesem Militärevent galt der russische Angriff. “Das war ein ziviles Ziel”, behauptete dagegen EU-Ratspräsident Costa in den “Tagesthemen”. Er liegt offenbar falsch.
Doch das ist noch nicht alles. Wer ein wenig nachforscht, findet Hinweise darauf, dass die fraglichen Soldaten für ihren Militäreinsatz in der russischen Region Kursk ausgezeichnet wurden.
Aus russischer Sicht wären sie demnach ein legitimes militärisches Ziel gewesen. Mindestens ein prominenter ukrainischer Soldat sei bei dem Angriff auch getötet worden, heißt es auf X.
Gezielte Stimmungsmache
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Selenskyj mußte offenbar Konsequenzen ziehen, da sich die unrühmlichen Fakten in Sumy schnell herumsprachen und für Empörung und Rücktritts-Forderungen führten – nicht nur gegen Artjuch.
Dennoch nutzte er den Vorfall, um bei US-Präsident Trump gegen Russland Stimmung zu machen und ihn nach Sumy zu laden. Durch einen Besuch werde Trump besser verstehen, „was Putin getan hat“.
Und was macht die EU? Statt ihre erste Einschätzung zu korrigieren, macht sie Front gegen Trumps Friedensgespräche. Man müsse die Ukraine noch mehr unterstützen und höheren Druck auf Russland ausüben, so Costa.
Die EU-Außenbeauftragte Kallas bereitet schon neue Sanktionen vor…
Mehr zum Krieg um die Ukraine hier
P.S. Der in Berlin ansässige “European Council on Foreign Relations” empfiehlt als Antwort auf Sumy, dass die EU einen “wartime mindset” einnimmt und “deadly sanctions” gegen Russland verhängt. Außerdem müsse Trump überzeugt werden, dass die Friedensgespräche nur ein “Bluff” sind…
Karl
16. April 2025 @ 08:28
Die Bevölkerung der Ukraine hat den Rücktritt erzwungen! – Die Tatsachen sind zu beachten, Nur wenige Medien bringen Nachrichten aus dem Kriegsgebiet, so das Overton-Magazin vom 13.4.: “Der Bürgermeister von Konotop, Artem Semenikhin, forderte Artyukh (Militärgouverneur) als Mitverantwortlichen zum Rücktritt auf.
… die Rada-Abgeordnete Maryana Bezugla, die zwar kritisch gegenüber der Armeeführung, aber alles andere als prorussisch ist. Sie berichtet, dass es eine Veranstaltung im Kongresszentrum gegeben habe. Ort und Zeit seien bekannt gewesen: 9:30 – Versammlung, 10:00 – Preisverleihung der 117. Brigade der Militärpolizei, 11:00 – Kindervorstellung. Die Angriffe erfolgten um 10:15 und 10:20. Das seien die Informationen, die die Russen erhalten haben: „Nichts rechtfertigt das russische Verbrechen. Nach internationalem Recht sind die Parteien verpflichtet, Ziele zu überprüfen. Ein Angriff auf die Innenstadt an einem Wochenende ist in jedem Fall Mord, Mord an Zivilisten. Doch eine Preisverleihung vor eine Kindervorstellung zu legen – nun ja. Eine Preisverleihung im Stadtzentrum zu veranstalten, um das zu verbreiten… Und das ist nicht das erste Mal. Deshalb schweige ich auch nicht. So etwas darf nie wieder vorkommen.“
https://overton-magazin.de/top-story/eingehuellt-in-strategische-kommunikatiuon-russischer-raketenangriff-auf-sumy-absolut-boese/
umbhaki
15. April 2025 @ 22:05
Ebo schreibt über den EU-Ratspräsidenten Costa: „Er hat sich offenbar geirrt!“
Mir ist ja dieses englische Sprichwort bekannt, dass man nicht der Bösartigkeit zuschreiben solle, was sich auch durch Blödheit erklären lässt.
Aber in der Angelegenheit »Ukraine-Krieg« ist die Zahl der „Irrtümer“, die unseren verehrten Machthabern immer und immer wieder unterlaufen, mittlerweile entschieden zu groß, als dass man sie noch mit ordinärer Doofheit erklären könnte. Außerdem würde ich als kleiner nichtswürdiger EU-Bürger mich niemals trauen, einen weisen EU-Elitebürger wie Herrn António Costa zu unterstellen, er sei doof. Schließlich befinden sich in den EU-Institutionen unsere Besten der Besten!
Costa, Kallas, Leyen und wie sie alle heißen irren sich nicht. Die lügen bewusst.
ebo
15. April 2025 @ 22:17
Bei Costa glaube ich es wirklich. Erstens verfügt er nicht über eigene nachrichtendienstliche Erkenntnisse. Und zweitens wirkt er wie der nette alte Onkel aus Portugal – aber (immer noch) nicht wie ein EU-Präsident!
KK
16. April 2025 @ 01:18
ebo, es ist mE eher so, dass es den EU-Repräsentanten völlig Wumpe ist, was tatsächlich passiert ist – es wird einfach alles öffentlich so dargestellt, dass Russland in möglichst schlechtem und die Ukraine in möglichst gutem Licht da steht. Und in den seltensten Fällen – nur da, wo es sich nun wirklich nicht aufrechterhalten lässt, wird mal eine falsche Darstellung auch richtig gestellt.
Dafür gibt es sogar ein Wort: PROPAGANDA!
Ich würde sogar sagen: KRIEGS-Propaganda; und im Falle der schlimmsten Propagandisten wie u.a. Kallas, Strack-Zimmermann sogar Kriegs-HETZE!
Michael
15. April 2025 @ 20:30
… aber nichtsdestotrotz soll die Ukraine aus Rache russische Einheiten in Kursk angegriffen haben! Wenn es stimmt wird damit viel über Selenskyj‘s etc. Verwirrungen ausgesagt!
Und: von ukrainischen Entlastungsangriffen auf Belgorod höre ich nichts mehr!? Warum wohl?
Aber die Gästeliste für die Siegesfeiern in Moskau, im Mai, liest sich stattlich!
Guido B.
15. April 2025 @ 17:51
Anscheinend war der Militärgouverneur eine Art Whistleblower. Selenski verkündete nach dem Angriff umgehend ein neues russisches Kriegsverbrechen, sprach vom “absolut Bösen” und forderte einmal mehr, die Welt müsse Russland jetzt zur Niederlage zwingen – und dann kommt dieser Gouverneur und bringt die wahre Version an die Öffentlichkeit.
Dass der T-Shirt-Führer Propaganda verbreitet, gehört zu seinem Job. Die große Tragik besteht darin, dass fast alle europäischen Staatsoberhäupter und Medien seine Lügen nicht nur gewissenlos weiterverbreiten, sondern noch eins drauf setzen. Das ist der eigentliche Skandal.
ebo
15. April 2025 @ 17:55
Wenn die EU nicht sofort darauf angesprungen wäre, hätte ich nicht berichtet. Durch die ungeprüfte Übernahme offenbar falscher Meldungen und die politische Instrumentalisierung durch Kallas, Costa & Co. wird es zum EU-Thema – leider…