Alles über Tusk – den „deutschen Kandidaten“

Es ist das große Aufregerthema beim EU-Gipfel: Soll Ratspräsident Tusk eine zweite Amtszeit bekommen? Berlin sagt Ja, wie die meisten anderen EU-Staaten. Doch Warschau ist dagegen. Das wird ihn schwächen – und die EU auch.

Zwar hat der polnische Gegenkandidat Saryusz-Wolski – ein konservativer Europaabgeordneter – keine Chance. Die Bestätigung Tusks gilt als sicher, Polen hat sich ins Abseits manövriert.

„Nach meinem Eindruck gibt es eine überwältigende Unterstützung für den Amtsinhaber“, sagte ein deutscher Regierungsvertreter in Berlin vor dem EU-Gipfel in Brüssel.

Doch es wäre das erste Mal, dass ein EU-Präsident gegen den Widerstand seines Heimatlandes gewählt würde. Tusk ginge geschwächt in seine zweite und womöglich entscheidende Amtszeit.

Dabei liegen wichtige Themen wie der Brexit und der Umgang mit Trumps Amerika an. Der neue Ratspräsident muss der EU auch eine neue Zukunft weisen – oder das, was von ihr bleibt, abwickeln.

Ist Tusk dafür der richtige Mann? Nein, denn er sei „der Kandidat Deutschlands“, sagte der Vorsitzende der rechtsnationalen polnischen Regierungspartei PiS, Kaczynski.

Ja, sagt Kanzlerin Merkel. Argumente hat sie dafür nicht genannt. Auf den Vorwurf der deutschen Dominanz ist sie bisher auch nicht eingegangen. Offenbar setzt sie auf ein „Weiter so“.

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