Abhängig von einem ahnungslosen Angeber
Beim Treffen zwischen Kanzlerin Merkel und Präsident Macron in Berlin wird die Krise um Syrien und Russland eine wichtige Rolle spielen. Merkel hat die westlichen Luftschläge begrüßt – dabei sind sie das Werk eines ahnungslosen Angebers.
Das berichtet die “Süddeutsche” mit Verweis auf die “New York Times”. US-Präsident Trump habe die Militärangriffe vor allem deshalb angeordnet, weil er sein Angeber-Image wahren wollte, so das amerikanische Blatt.
Mit seinem berüchtigten Tweet von den “schönen, neuen und intelligenten” Raketen habe sich Trump selbst unter Zugzwang gesetzt. Den letzten Ausschlag habe dann ein Bericht auf “Fox News” gegeben.
Es ging also nicht um Beweise, auch nicht um Abschreckung – sondern nur um Trumps Image als entschlossener Kriegsherr. Macron und die britische Premierministerin May mußten folgen – mit eigenen, eher symbolischen Angriffen.
Und das ist nicht das einzige Indiz dafür, dass sich Macron und Merkel in ihrer neuen, “robusten” Außenpolitik von einem ahnungslosen Angeber abhängig machen. Bedenklich sind auch die neuen Russland-Sanktionen der USA.
Trump hat sie vor zwei Wochen ohne Absprache mit der EU begonnen – und damit einen regelrechten Wirtschaftskrieg gegen Russland ausgelöst. Nun zögert er, eine weitere Welle von Strafmaßnahmen loszutreten.
Das berichtet wiederum die “New York Times”. Wiederum soll Trump Fernsehen geschaut haben, als er erfuhr, dass die amerikanische Uno-Botschafter Haley neue Sanktionen gegen Russland ankündigte.
Der Präsident soll außer sich gewesen sein und Haley zur Ordnung gerufen haben. Aber nur deshalb, weil ER die Sanktionen nicht angeordnet hatte. Sie wurden aufgeschoben, nicht aufgehoben – und könnten jederzeit kommen.
Nun meine Frage: Dürfen sich Macron und Merkel von so einem Psychopathen abhängig machen, wenn es um Krieg und Frieden geht? Macht sich die EU zum Büttel der USA, wenn sie das auch noch nachträglich absegnet?
Siehe auch “Der Krieg gegen Russland hat begonnen – an den Märkten” und “Die Kriegsvorbereitungen gehen weiter”
Dixie Chique
20. April 2018 @ 15:38
@ebo
Von allen involvierten Psychopathen auf US-Seite ist Trump wohl der ungefährlichste, und auch sein “Mad Dog” Mattis behält bislang einen überraschend kühlen Kopf.
Demgegenüber stehen die wirklich durchgeknallten, sprichwörtlich blutberauschten Handlanger der NeoliberalCons vom Einparteien-Globalistenlager:
z.B. der Kriegsverbrecher, Vaterlandsverräter und Isis-Mitbegründer McCain, die hassverzerrte Grimasse von Haley, oder dieses (..kein Schreibfehler) Lindsey Graham.
Auch Europa und seine Regierungen sind völlig unterwandert von solchen, man kann es wirklich nicht mehr anders formulieren, Faschisten 2.0.
Es ist nicht fair auf Trump zu knüppeln, wo doch Tante May auf Einflüstern ihres glattschmierigen Ehegatten und im Auftrag der Queen mit der massiven Disinfo begonnen hat. Ich glaube, er versuchte sich ehrlich zu verteidigen, als er gleich nach seinem berüchtigten “shiny rockets” Tweet auf die McCarthyesken Russlandermittlungen hinwies.
Die Globalisten wollen immerwährenden Krieg. Sie wollen Trump rausputschen, mit vorgeschobenen juristischen Taschenspielertricks, so wie es ihnen in Brasilien jüngst gelang. Sie wollen aus militärischen und wirtschaftlichen Erwägungen die Kontrolle über das Weltwetter. Sie wollen unbedingt die US of E. Und sie dulden keinen Widerspruch. Überhaupt keinen.
Pfft !
Hochmut kommt vor der Guillotine.
Baer
20. April 2018 @ 08:37
@Nemschak,
Der Westen hat schon verloren,und nicht nur an Glaubwürdigkeit.Es gab keinen Giftgasangriff in Duma,denn die Patienten litten an Hypoxie in Folge der Granateinschläge und damit hohe Staubkonzentrationen in den unterirdischen Tunneln(Aussage eines dortigen Krankenhausarztes).Das Gerücht wurde von den Weishelmen gestreut,um Panik zu erzeugen und so aus Duma abziehen zu können.
Sollte Russland weiterhin gezwungen werden mit anderen Partnern zusammenzuarbeiten,
Wird eine Wirtschftsmacht entstehen,die den Westen wie einen Zwerg aussehen lassen werden.
Wer nicht begreift dass es nur mit Russland geht hat eben nichts begriffen.
Die Zeit des Hegemons is over.Basta
Peter Nemschak
19. April 2018 @ 09:47
Das sprunghafte und wenig strategische Verhalten von Trump darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die glaubwürdige Androhung von tiefgreifenden Sanktionen des Westens gegen Russland keine Wirkung hätte. Taktisch mag Russland auf der Krim und in Syrien gesiegt haben. Sollten vom Westen tiefgreifende wirtschaftliche Sanktionen gegen Russland wie zur Zeit des Kalten Kriegs, welche das Land in die Autarkie drängten, eingeführt werden, hätte Russland als Großmacht strategisch verloren. Deshalb versucht Putin, die USA und Europa auseinander zu dividieren. Europa darf sich durch das Verhalten Trumps nicht beirren lassen, seine strategischen Optionen für die Welt von morgen zu definieren. Der jüngste Militärschlag in Syrien stört den strategischen Diskurs, der jenseits von gerade auf der Welt amtierenden Politikern und deren Vorlieben zu führen ist.