200 Mrd. für eine Kopfgeburt

Die Energiepolitik der EU gibt sich gerne martkwirtschaftlich und wirtschaftsnah. Doch jetzt kommt Dirigismus pur: Für 200 Mrd. Euro sollen paneuropäische Strom- und Gasnetze gebaut werden, dekretierten die 27 EU-Chefs bei ihrem Sondergipfel in Brüssel. Damit beschlossen sie das teuerste Projekt der EU-Geschichte. Doch zahlen sollen andere: Die Kosten müssten „über die Tarife gedeckt werden“, heißt es im Gipfelbeschluß. Im Klartext: die Verbraucher sollen für eine Kopfgeburt von Energiekommissar Oettinger und den Anhängern von „Smart Grids“ zahlen, von der niemand weiß, ob sie überhaupt sinnvoll und realisierbar ist. Hauptnutznießer dürften – wie bei fast allen EU-Beschlüssen zum Thema – erneut die Energiekonzerne sein. Zu den Verlierern wird aber auch die Industrie zählen, wenn die Preise ins Astronomische steigen.