Zehn Gründe, warum wir UK nicht brauchen

“Please don’t go”: Nach den deutschen Politikern fleht nun auch der “Spiegel” die Briten an, in der EU zu bleiben. Dabei ist UK schon jetzt nur noch halb drin – und oft kaum zu gebrauchen.

Hier die zehn wichtigsten Gründe, warum ein Brexit unter der Regierung Cameron kein Verlust wäre:

  1. Die Briten sind ohnehin nur noch halb dabei. Bei Schengen, dem Euro und Dublin sind sie jetzt schon außen vor; in der Flüchtlingskrise haben sie keine Rolle gespielt.
  2. Die viel gerühmte britische Außenpolitik ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Die letzte Aktion – the war on Iraq – hat Europa gespalten und unserer Sicherheit geschadet.
  3. In der Ukraine-Russland-Krise, der Syrien-Krise und der Türkei-Krise spielt Großbritannien derzeit praktisch keine Rolle; warum sollte sich das in Zukunft ändern?
  4. Im Streit um die Zuwanderung haben die Briten ihre treuesten Verbündeten vor den Kopf gestoßen: Polen und Balten sind sauer auf Camerons neue “Notbremse”.
  5. Im Streit um das EU-Budget hat Cameron – gemeinsam mit Kanzlerin Merkel – genau das Falsche gemacht: Mitten in der Krise hat er es gekürzt, nun herrscht Geldnot.
  6. Cameron hat versucht, die Wahl von Kommissionschef Juncker zu verhindern und den Spitzenkandidaten zu kippen. Wenn UK  bleibt, dürfte ihm das wohl auch noch gelingen.
  7. Cameron hat erst zugelassen, die das City of London den Euro attackiert – und sich dann bei der Stützung quer gestellt; er war es, der den Fiskalpakt im Alleingang blockierte!
  8. Mit der viel gerühmten Freihandels-Mentalität ist es auch nicht mehr weit her. Bei TTIP ist von London nichts zu hören, in der Stahlkrise setzt Cameron auf Protektionismus.
  9. Cameron hat erst die europäischen Konservativen gespalten und zerlegt nun auch noch seine eigene Partei; so einen “gewieften” Taktiker können wir nicht gebrauchen!
  10. Unter Cameron steht UK mehr denn je gegen ein soziales und demokratisches Europa; wenn die Briten in der EU bleiben, dürfte sich die Blockade sogar noch ausweiten.

Komisch, dass diese zehn Punkte in der deutschen Debatte überhaupt keine Rolle spielen. Auch in der britischen Brexit-Diskussion werden sie weitgehend ausgeklammert.

Dabei ließen sich aus diesen zehn Punkten Forderungen für eine andere Politik ableiten – und damit auch gute Argumente für den Verbleib in der EU! Schön wär’s…

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