Alles über Macron – ohne den Hype
Nun ist auch die Parlamentswahl in Frankreich gelaufen. Präsident Macron hat die erhoffte absolute Mehrheit eingefahren; allerdings wird sein Wahlsieg von der schwachen Beteiligung überschattet.
Für die Demokratie ist die Rekord-Enthaltung (rund 56%) nicht gut, für Macrons neoliberale „Revolution“ ist sie hingegen kein Problem. Doch was führt der Präsident im Schilde?
Hier meine letzten zehn Blogposts zu Macron und seiner Bewegung „La République en marche“. Sie fallen kritisch aus – aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren…
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- Für Berlin macht Macron alles richtig
- Wollt ihr den absoluten Macron? (I)
- Macrons merkwürdige Methoden
- So will Macron das Tarifrecht aushebeln
- Macrons GroKo ist kein großer Wurf
- “Macron ist wie Hollande, nur jünger”
- Macrons Fehlstart
- Für Juncker ist Macron alternativlos
- Macron träumt von Kohls Europa
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c'est la vie
18. Juni 2017 @ 23:11
das Problem mit der Demokratie ist, dass es keine Demokraten mehr gibt – nur Karrieristen…das stand schon vor bald 35 Jahren in den Schwarten,die ich als Abirent über die EU als Infomaterial bestellt hatte: Demokratiedefizit in den Institutionen und Lobbyismus… in einem politischen Leben hat sich daran nix geändert, sondern überall durchgefressen in allen ach so demokratischen Regierungen
ich nenn die DUKs – dumm, unfähig und korrupt
es gibt schlicht keine Partei mehr, die wählbar ist …also sein lassen… und als deutscher Michel ist selber handeln ohnehin vieeel zu anstrengend…
konjetz filme … es ist vorbei, Leute
Heinz
19. Juni 2017 @ 16:07
Die Mehrheit hat nicht gewählt, warum auch immer. Die Mehrheit der Minderheit hat Macron gewählt. Warum, was kann er machen? Die französische Wirtschaft flott machen? Die jungen Moslems in den nicht vorhandenen Produktionsprozess einbeziehen? Noch mehr Moslems holen für Merkel und dafür Geld aus der deutschen Steuerkasse? Soll Draghi mehr Geld drucken, also noch mehr Schulden? 500 tausend Staatsbedienstete in Rente schicken? Die Arbeitsgesetze schleifen für Billigjobs und Rentenarmut? Wem wird das lachen da nicht vergehen. Aus dem deutschen Euro gibt es kein Entkommen.
Winston
18. Juni 2017 @ 22:10
Es sollen sogar 58% Wahlenthaltungen sein.
Also ca. 3/5 der Franzosen haben nicht gewählt.
Kann man überhaupt so regieren ?
Zudem wurde der Ausnahmezustand verlängert ohne ein Datum zu nennen. Rechnet Macron möglicherweise mit massiven Protesten ?
Oudejans
19. Juni 2017 @ 01:13
>>“Kann man überhaupt so regieren ?“
Bis die Apathen aufwachen.
GS
18. Juni 2017 @ 20:41
Also 43 % Wahlbeteiligung, aber ne fette Mehrheit für Macron. Die Mehrheit der Franzosen hat sich wohl ins Schicksal gefügt. Bin gespannt, ob Macron dann auch seine Reformen ohne Widerstand der Straße durchdrücken kann. Falls ja, ist das dann tatsächlich der Beginn einer neuen Zeitrechnung in Frankreich.
Anonymous
18. Juni 2017 @ 18:56
@Peter Nemschak – Was verstehen Sie unter ‚Leistungsgesellschaft‘ ?
Welche Leistung haben diejenigen vollbracht, die über Riesenvermögen verfügen
und wie sieht deren Selbstverantwortung aus?
https://www.youtube.com/watch?v=j6LwRvD4zhk
Wie kommen Sie bloß auf die Idee, dass Menschen, die nach sozial befriedeten Verhältnissen und selbst bestimmtem Leben streben, keine Verantwortung übernehmen für ihr Tun?
Anonymous
18. Juni 2017 @ 18:28
@Peter Nemschak – was verstehen Sie unter Leistungsgesellschaft?
Die Partei DIE LINKE spricht sich doch nicht gegen Leistung aus.
Im Gegenteil. Sahra Wagenknecht betont:
²Wir treten dafür ein, dass Leistung sich wieder lohnt. Das ist unvereinbar mit der Erbschaftsteuer in ihrer heutigen Ausgestaltung, bei der insbesondere Superreiche ihre Millionenvermögen in Unternehmensanteilen steuerfrei vererben oder verschenken können. Wir treten stattdessen ein für eine Erbschaftssteuer, die diesen Namen verdient – bei der aber selbstverständlich normales, selbstgenutztes Wohneigentum freigestellt ist.“
https://www.youtube.com/watch?v=j6LwRvD4zhk
Peter Nemschak
18. Juni 2017 @ 19:00
Auch ich bin dagegen, dass Superreiche ihr Vermögen steuerfrei vererben können. Allerdings sollte man für diese steuerliche Anreize schaffen, ihr Vermögen in sozial nützliche Stiftungen einzubringen statt Unternehmerdynastien mit oft unfähigen Erben zu zu fördern. Die USA (Bill Gates) sind uns in diesem Punkt voraus. Hier wäre in Europa gesellschaftliches Umdenken gefordert.
Peter Nemschak
18. Juni 2017 @ 11:55
Wer eine Leistungsgesellschaft ablehnt, wird mit Macron vielleicht weniger Freude haben als Menschen, die sie im Grunde bejahen. Was bedeutet neoliberal im Zusammenhang mit Macron? Ist Selbstverantwortung verwerflich, eine total egalitäre Gesellschaft linker Utopisten erstrebenswert? Solche Utopien sind stets auf der Müllhalde der Geschichte gelandet, weil sie sich schlicht nicht bewährt haben.
hyperlokal
18. Juni 2017 @ 11:50
Die Wahlbeteiligung ist deutlich geringer als 50% und manch ein MSM (z.B. FAZ) faselt etwas von einem historischem Wahlsieg.
Im ersten Wahlgang erreichte Macron nur 13,5% wenn man die Nichtwähler mitzählt. 86,5% wollten den Mann also nicht!
Und so einer soll jetzt der ganz starker Präsident sein? Wenn so einer jetzt alles durchsetzen kann, muss man das Wahlsystem ändern. Das ist dann nämlich alles andere als demokratisch.
kaush
18. Juni 2017 @ 19:15
Stand aktuell sind 43% Wahlbeteiligung! So eine „Wahl“ ist doch eine Farce.