Wo war die EU im Fall Assange?

Nun ist es offiziell: Wikileaks-Gründer Assange wurde jahrelang widerrechtlich in London festgehalten. Verantwortlich für die “Freiheitsberaubung” seien Schweden und Großbritannien, erklärten Uno-Experten  in Genf.

Abgesehen von der Frage, ob Assange nun endlich freikommt, wirft das Gutachten ein Schlaglicht auf die Untätigkeit der EU. Genau wie beim “Dieselgate” von Volkswagen hat Brüssel beide Augen fest zugedrückt.

Statt der äußerst ungewöhnlichen Lage Assanges in der Botschaft Ecuadors nachzugehen, vertrauten die EU-Institutionen blind Großbritannien und Schweden. Schließlich seien das ja Rechtsstaaten.

Die Uno-Experten haben da offenbar Zweifel. Sie riefen die Regierungen beider Länder auf, dafür zu sorgen, dass Assange sich frei bewegen kann. Das ist ein elementares Menschenrecht!

Zudem müsse er für die erzwungene Zuflucht in der Botschaft Ecuadors seit Juni 2012 sowie zuvor eine Haftzeit und Hausarrest seit Dezember 2010 entschädigt werden.

Ob sich die EU wenigstens darum kümmert? Wir sind doch stolze Mitglieder der Uno und außerdem eine Wertegemeinschaft, oder? – Mehr zu Snowden  hier