Wo die Integration nicht funktioniert
Nicht nur in Deutschland lag die Zustimmung zu Erdogans Ein-Mann-Herrschaft höher als zuhause in der Türkei. auch in anderen EU-Ländern funktioniert die Integration nicht – jedenfalls politisch.
Dies geht aus den Zahlen zum Abstimmungs-Verhalten hervor, die die belgische Zeitung „Le Soir“ präsentiert. Demnach bekam Erdogan in Belgien 77 Prozent Zustimmung – mehr als in Deutschland (63 Prozent).
Für den Sultan und gegen die „faschistische“ EU stimmten die Auslands-Türken auch in Österreich (73%), in den Niederlanden (70%) und in Frankreich (65%). In Dänemark lag die Zustimmung bei 60 %.
Auf Ablehnung stößt der Alleinherrschafts-Anspruch hingegen mehrheitlich in Spanien und in UK, wo die Nein-Quote 86 bei bzw. 79 Prozent lag. Dort scheint Erdogans Propaganda kaum zu wirken.
Allerdings sind das auch die Länder, in denen Erdogan und seine AKP-Vasallen kaum für ihre Ziele geworben haben. In Deutschland waren sie am aktivsten, haben vergleichsweise aber wenig bewirkt.
Dennoch scheint die Integration in den meisten EU-Ländern nicht zu funktionieren. Österreich, Belgien und auch Deutschland müssen nun mit Immigranten leben, die die demokratische Ordnung vehement ablehnen…
holzheimblog
19. April 2017 @ 11:22
letzter Satz -aus Artikel-bringt es auf den Punkt genau so;
,,,Österreich, Belgien und auch Deutschland müssen nun mit Immigranten leben, die die demokratische Ordnung vehement ablehnen…
Claus
18. April 2017 @ 18:03
„Wer Selbstzweifel hegt, kennt die Wonnen des Sich-Benachteiligtfühlens noch nicht.“
(M. Klonovsky)
oder:
„Wo die Integration nicht funktioniert“
Gibt es Probleme mit Gastarbeitern aus Spanien? Nein! Aus Italien? Nein! Aus Griechenland? Nein? Mit Einwanderern aus Vietnam? Nein – ganz im Gegenteil, deren Kinder rollen die Leistungskurse so mancher Gymnasien auf, dass es nur so kracht. Probleme mit russischen Spätaussiedlern? Nein! Ruft hier irgendjemand nach einer nationalen Hinduismus-oder Buddhismus-Konferenz in Berlin mit der Forderung, Kühe heilig zu sprechen? Nein, nichts zu vernehmen.
Diese ganze Diskussion muss vom Kopf wieder auf die Füße gestellt werden: Verweigerte Integration steht im direkten Zusammenhang mit einer totalitären über Generationen weitergereichten Ideologie, die von Staatsrechtlern zunehmend als verfassungswidrig angesehen wird. Es wurden Parallelgesellschaften gehätschelt, inzwischen haben sich diese zu Gegengengesellschaften mit einem erheblichen politischen Risikopotential entwickelt.
Eine politische Zeitbombe mit ungeheurer Sprengkraft tickt – einen besseren Beweis als das Erdogan-Abstimmverhalten gibt es nicht. Aber auch hiervor wird sich die Politik wegducken. Motto: „Wir müssen noch mehr tun!“
kaush
18. April 2017 @ 17:35
Tja, hat das alles Nichts mit Nichts zu tun? Oder vielleicht doch mit dem Islam?
Ich würde sagen: Mit dem Islam. Mit einem politischen, radikalen Islam, der nichts geringeres als die Weltherrschaft anstrebt. Ganz offen. In Deutschland lässt man diese Ideologie vollkommen frei gewähren, unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit.
Nicht nur von der Türkei, auch z.B. von Saudi Arabien massiv subventioniert und gefördert.
So ist es kein Wunder, dass eine Mehrheit der Moslems in EUropa die Scharia über die jeweilige Gesetzgebung des Gastlandes stellt.
Auch in Deutschland: Koran statt Grundgesetz
„Gesetz oder Gebote? Auf die Frage, was ihm wichtiger ist, antwortet fast jeder zweite Türkischstämmige in Deutschland: die islamischen Gebote. “
http://www.br.de/nachrichten/emnid-studie-tuerken-koran-grundgesetz-100.html
Ein interessantes Interview:
„Islamkritiker Imad Karim: Was unsere Bundeskanzlerin macht ist ein Chaos“
https://www.youtube.com/watch?v=yILwIrIziaI&t=12s
GS
18. April 2017 @ 13:25
Sie funktioniert nicht nur politisch nicht, sondern auch wirtschaftlich. Es ist genauso, wie es vor knapp zwei Jahren nicht gesagt werden durfte. Wir haben eine neue Masseneinwanderung in die Sozialsysteme. Bezahlen darf das die einheimische Bevölkerung, ob nun in D oder in anderen europäischen Ländern. Einfach mal die Arbeitslosenzahlen studieren: https://www.welt.de/wirtschaft/article163753103/Diese-Zahlen-offenbaren-das-Ausmass-der-Fluechtlingskrise.html
Es wird Zeit, diesen Wahnsinn konsequent zu stoppen.
jan
18. April 2017 @ 11:07
Leider ist der le Soir Artikel hinter einer paywall. So wird nicht klar, ob die Zahlen auch die Wahlbeteiligung der in den jeweiligen Ländern lebenden türkischen Staatsangehörigen berücksichtigen.(Eine niedrige Wahlbeteiligung könnte ja auch wiederum Anzeichen für eine bessere Integration sein.) Tun sie das nicht, sind sie doch nicht wirklich vergleichbar, sollte sich die Wahlbeteiligung erheblich unterscheiden. Vielleicht weiss ja einer der Mitleser mehr.
ebo
18. April 2017 @ 14:15
Sorry, „Le Soir“ gibt auch hinter der Paywall keine genaueren Zahlen…
Ute
18. April 2017 @ 10:32
„Diktator Erdogan“ – so nun haben wir uns genug aufgeregt
http://www.nachdenkseiten.de/?p=37868#more-37868
Peter Nemschak
18. April 2017 @ 09:11
Die Schweizer Demokratie war wieder einmal die löbliche Ausnahme. Was hat der Doppelpass mit neoliberal zu tun? Gar nichts. Er sollte, gut gemeint, die Integration einer starken Minderheit erleichtern. Das hat nicht funktioniert. Deshalb gehört er eingeschränkt. Viele, vor allem bildungsferne Menschen, brauchen ein Identifikationsobjekt: den Staat, am besten einen und nicht mehrere, damit sie nicht verwirrt sind und das Gefühl einer Schutzmacht, verkörpert durch einen starken Führer, Diesem Umstand muss man Rechnung tragen: Doppelpass abschaffen und gleichzeitig die sprachliche Integration von Zuwanderern verstärken. Sie ist die Voraussetzung für Assimilation, sozialen Aufstieg und letztlich moderate politische Einstellungen. Der Integrationsfehler, der jetzt sichtbar wird, ist bereits in den 1960-iger Jahren passiert, als man für die Gastarbeiter, die bei uns geblieben sind, nichts getan hat. Das rächt sich zwei Generationen später.
hyperlokal
18. April 2017 @ 08:39
Nun, das offizielle Narrativ ist, dass die Integration nicht funktionieren würde. Mir erscheint das nicht sehr plausibel.
Es sind meiner Meinung nach gerade die „Angekommenen“, also die Türken, denen es hier wirtschaftlich gut geht, die für Erdogan gestimmt haben.
Das Problem ist die doppelte Staatsbürgerschaft. Die ist im Grunde ein neoliberales Projekt der Globalisten, die sich hierzulande als „offene liberale Gesellschaft“ tarnen
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-03/tuerken-in-deutschland-doppelpass-cdu-norbert-roettgen-kommentar
„Der Doppelpass ist nicht das Problem“? Doch, ist er! Wenn sich jemand entscheiden muss, ob er Deutscher oder Türke sein will, dann ist er auch nicht mehr anfällig für Propaganda aus einem anderen Land.