Nach „Vermittlung“: Krieg
Das Treffen zwischen Russlands Putin und Präsident Poroschenko aus der Ukraine in Minsk ist ohne greifbares Ergebnis geblieben – trotz der angeblich so ambitionierten EU-Vermittlung.
Erstaunlich ist das nicht, schließlich ist die EU Partei, und sie wagt es einfach nicht, auf beide Seiten Druck auszuüben – also auch auf Poroschenko. Ganz im Gegenteil.
Am Samstag der Ukrainer schon wieder in Brüssel, wo er vor dem EU-Gipfel politische Gespräche führt. Am Gipfel selbst soll er aber nicht teilnehmen, was aufhorchen lässt.
Aufhorchen lässt auch die Meldung, dass die USA und Russland eine Vermittlung versucht haben – über die Köpfe der EU hinweg. Laut SPON fand das Treffen schon im Juni in Finnland statt.
Die Unterhändler schlagen eine Uno-Friedensmission vor, die Schließung der Grenze, um den Zustrom an Waffen und Kämpfern aus Russland zu stoppen, aber auch den Rückzug von Kiews Truppen.
Leider wurde der Plan nicht umgesetzt- im Gegenteil: Nach den jüngsten Meldungen hat Putin im Süden der Ukraine eine neue Front eröffnet, auf die Geheimdiplomatie folgt Krieg.
Beim EU-Gipfel am Wochenende dürfte es daher um neue Sanktionen gehen. Von einer De-Eskalation spricht in Brüssel niemand mehr… Mehr hier und hier
luciérnaga rebelde
29. August 2014 @ 18:27
Vielleicht sollte man die Sache auch ein bisschen geopolitischer ansehen: Wenn die Ukraine der EU beitritt, ist ein weiterer Schritt in der, von der NATO und USA beabsichtigten, Umkesselung von Russland getan. In der Krim haben sie ja vorläufig verloren: Russland behält Sebastopol. Dass sich Putin wehrt, ist ja nur sein gutes Recht.
Urs
28. August 2014 @ 21:01
Und der Winter rückt immer näher, Wahnsinn was die €U da im Größenwahn angerichtet hat. Gottseidank taktiert Putin mutig und besonnen wie ein Schachgroßmeister, die Putschisten werden verlieren, der Westen hat sie schon abgeschrieben. Gönne ich den Intrigierenden US-Kriegstreibern, dass dort niemals ein Schutzschirm aufgestellt wird…
Michael
28. August 2014 @ 20:53
Warum setzen Sie so sich für Putin ein? Warum werfen Sie letztlich der EU vor, dass sie mit einer Regierung, die (konstant seit Mitte der 2000er Jahre) an einem Assoziierungsvertrag interessiert war – selbst Janukovic hat bis Ende 2013 darauf hingearbeitet – einen solchen ausgehandelt hat? Warum fordern Sie Neutralität zwischen dem Aggressor und dem Angegriffenen? Mit Ihrer prorussischen Position würden Sie prima in die FPÖ passen. Bewerben Sie sich doch dort!
ebo
28. August 2014 @ 21:26
Es geht um die Frage, ob der Friedensnobelpreisträger EU als Vermittler taugt. Ursprünglich wollte die EU die Ukraine stabilisieren und den Konflikt deeskalieren, das ist schon daneben gegangen.
Peter Nemschak
30. August 2014 @ 11:41
Sie haben recht. Mit Lügnern wie den Kremlpolitikern zu verhandeln ist sinnlos. Sie tun ebo unrecht, wenn Sie ihn ins rechte Eck stellen. Im Gegenteil, er ist ein Sozialist und Pazifist, der sich seine Ideale und sein optimistisches Menschenbild bis heute bewahrt hat. Die Realität straft allerdings diesen Idealen Lüge.
ebo
30. August 2014 @ 13:05
Zu viel der Ehre. Hier geht es um Realpolitik im Sinne von Kissinger und Schmidt, meinetwegen auch Gorbatschow und Kohl. Wenn Sie mal einen friedensbewegten Blog lesen wollen, schauen Sie hier: http://friedensblick.de/12986/oliv-gruene-politiker-beck-harms-zuendeln-weiter-ukraine/
Peter Nemschak
30. August 2014 @ 13:22
@ebo Ob es sinnvoll war sich wegen der Ukraine mit Russland anzulegen, wird die Geschichte zeigen. Ich behaupte, ohne es allerdings beweisen zu können, dass es mit einem Regime a la Putin früher oder später zu einem Konflikt gekommen wäre.