Wird Tsipras diesmal “Oxi” sagen?

Griechenland und seine Gläubiger steuern wieder auf eine Konfrontation zu. Die Lage ist so ernst, dass Premier Tsipras bereits Präsident Hollande und Kanzlerin Merkel um Hilfe angefleht hat.

Es geht um den Schuldenschnitt, den der IWF vehementer denn je fordert. Doch Deutschland ist dagegen. Bei der IWF-Frühjahrstagung wurde deshalb ein fauler Kompromiss formuliert.

Demnach soll der IWF auf den Haircut verzichten, dafür soll Griechenland noch mehr und noch länger sparen. Nur so ließe sich die Schuldenquote, die gegen 200 Prozent strebt, ein wenig drücken.

Dies würde aber einen Bruch der Vereinbarungen mit den “Euro-Rettern” bedeuten. Der Konflikt zwischen Berlin und Washington würde auf dem Rücken der Griechen ausgetragen.

Tsipras lehnt das verständlicherweise ab. Die große Frage ist nun, ob er bei seinem Nein bleibt – und ob er es wagt, auch öffentlich “Oxi” zu sagen. Bisher hat er es hinter den Kulissen versucht.

Doch das hat offenbar nichts gebracht. Tsipras muss daher laut und vernehmlich erklären, dass seine Regierung zerbricht, wenn sie auf einen noch härteren Austeritätskurs gezwungen wird.

Auf dem Spiel steht nicht nur der dritte, heftig umstrittene Bailout. Auf dem Spiel steht auch Merkels Flüchtlingspakt mit der Türkei. Griechenland spielt dabei eine Schlüsselrolle…