Wir stützen die Falschen

Nur fünf Tage nach dem „historischen“ Abkommen mit der Ukraine ist ein Machtkampf in der Regierung entbrannt. Premier Jazenjuk habe die Lage nicht unter Kontrolle und riskiere einen Bürgerkrieg, meldet SPONDennoch will die EU Jazenjuk helfen – und Milliarden zahlen.

„Wir retten die Falschen“, hieß mein E-Book über die Eurokrise. „Wir stützen die Falschen“, muss es nun wohl in Sachen Ukraine-Krise heißen.

Schon der Premier ist fragwürdig: Jazenjuk war von der US-Regieung handverlesen worden, hat sich keiner freien Wahl gestellt, und dürfte nach Umsetzung der westlichen Reformdiktate wieder abtreten.

Präsidentschaftskandidat Klitschko hat ihn und sein Team (an dem seine Partei nicht beteiligt ist) schon als unfähig bezeichnet.  Der Verteidigungsminister musste gehen, weil er die Truppe nicht im Griff hat.

Als nächstes dürfte der Innenminister fliegen. Er steht unter doppeltem Druck der EU und der Rechtsextremen in der Regierung. Nachdem ein Maidan-Führer von der Polizei erschossen wurde, haben sie Rache geschworen.

Zusätzlich angeheizt wird das Klima von Merkels Liebling Timoschenko, die Putin gerne per Kopfschuss hinrichten würde. Ihre offenbar vom russischen Geheimdienst aufgezeichnet Hasstirade hat sie nicht dementiert.

Normalerweise würde das reichen, um die Ukraine von der Liste förderungswürdiger Staaten zu streichen. Doch die EU macht genau das Gegenteil: Sie schickt die halbe Kommission nach Brüssel, um Milliarden auf den Weg zu bringen.

Beim EU-USA-Gipfel dürften die Chefs sogar noch mehr Hilfen zusagen und Jazenjuk einen neuen Blankoscheck ausstellen. Nötig wäre genau das Gegenteil.

Die Hilfen müssten an klare Auflagen und an freie Wahlen gebunden werden. Solange Swoboda-Leute an der Regierung beteiligt sind, darf kein EU-Cent nach Kiew fließen.

Zudem darf niemand Präsident werden, der zu Hass und Gewalt aufruft. Sonst macht sich die EU völlig unglaubwürdig – und mitschuldig bei der drohenden nächsten Eskalation…