Wir strafen uns selbst

Große europäische Konzerne warnen vor negativen Folgen der EU-Sanktionen gegen Russland für das Geschäft.  Die Adidas-Aktie ging schon in den Keller, wie die FT meldet. Aber auch politisch strafen wir uns selbst.

Heute beginnt also der europäische Wirtschaftskrieg gegen eines der wichtigsten europäischen Länder, Russland.

Anders als geplant, ist er keine Antwort auf einen russischen Einmarsch in der Ukraine.  Er ist auch kein Anreiz zu Verhandlungen mehr.

Es handelt sich einzig und allein um eine Strafmaßnahme, die die Uberlegenheit des Westens demonstrieren und Russland schwächen soll.

Man mag das für legitim und sogar für nötig halten. Zielfuhrend ist es nicht. Denn wir schaden uns selbst.

Schon jetzt lastet die Sanktionskrise auf dem Geschäftsklima. Adidas, VW und Shell spüren die Folgen in ihren Kursen und Bilanzen.

Die Sanktionen könnten nicht nur Russland, sonder auch die EU in die Rezession reißen. Das können wir uns eigentlich nicht leisten.

Auch politisch sind die Kosten enorm. Die Sanktionen bedeuten das Ende der Ostpolitik, einen Schlag gegen die UNO und die WTO.

Sie sind eine Kriegserklärung an die BRIC-Staaten und ein Signal, dass die EU das Ziel einer von den USA eigenständigen Außenpolitik aufgegeben hat.

Vor allem aber strafen wir uns selbst, weil diese Sanktionen ohne Strategie daherkommen. Die Ukraine werden sie nicht retten.

Und EUropa werden sie nicht stärken, im Gegenteil. Doch wenn sich die gewünschten Effekte nicht einstellen, drohen weitere Sanktionen…