Wie Athen weich gekocht wurde

Ist die Euro-Union noch zu retten? Griechenlands Premier Tsipras hofft es: All jene, die auf eine Krise und “Terror-Szenarien” wetteten, würden sich täuschen. Das waren allerdings ziemlich viele – Athen wurde seit einem Jahr systematisch weich gekocht.

Dass die neue Eurokrise um Griechenland kein Zufall, sondern geschickt inszeniert ist, habe ich in diesem Blog schon mehrfach beschrieben. Ultimaten und “letzte Chancen” wurden politisch gesetzt, um Druck auszuüben.

Auch die jüngste Eskalation macht da keine Ausnahme. EZB-Rat, Eurogruppe und Euro-Gipfel wurden offenbar so gelegt, dass sie alle gemeinsam die Schlinge um Tsipras ziehen können.

Die EZB muss einfach nur ankündigen, dass sie am Dienstag erneut über ELA-Notfallkredite befinden und diese im Zweifel kappen wird. Dann kann der Gipfel am Abend Tsipras die Bedingungen diktieren.

Dieser Tag reiht sich damit in eine lange Kette von scheinbar technischen, in Wahrheit aber hochpolitischen Entscheidungen ein, mit denen Griechenland weich gekocht werden sollte – und zwar schon vor Tsipras.

Hier die wichtigsten Druck- und Wendepunkte in Stichworten (Fortsetzung für members only)