“Westen löste Ukraine-Krise aus”
Während die Nato das Nicht-Nato-Mitglied Ukraine für den Krieg mit Russland rüstet – nun will man sogar Waffen liefern – erreicht mich eine spannende Analyse aus “Foreign Affairs”.
Unter der Headline “How the West caused the Ukraine Crisis” kritisiert der Autor – ein Amerikaner! – den Expansionsdrang des Westens. Putins Reaktion sei vorhersehbar gewesen, so der Experte.
Tja, nun ist es zu spät. Nun haben wir den Fall, dass der Westen die Ukraine wie sein Eigentum betrachtet – und so handelt, als sei sie schon Mitglied der Nato und der EU.
Dabei ist nicht einmal sicher, dass Russland eine Invasion gestartet hat. Wiederum sind es US-Experten, die die von der Nato vorgelegten Beweise anzweifeln… – Mehr hier und hier
Peter Nemschak
6. September 2014 @ 11:01
In derselben Ausgabe der Foreign Affairs befindet sich ein Artikel von Professor Motyl “Putin’s Trap”, der vielleicht nicht ganz in Ebos Weltbild passt, aber ebenso lesenswert ist.
ebo
6. September 2014 @ 11:24
Gewiss. Die Story von “Putins Falle” finden Sie heute aber überall, sogar in der “Bild”-Zeitung. In diesem Blog konzentriere ich mich auf das, was NICHT in den Zeitungen steht – und was – bewusst oder auch nicht – vergessen und verschwiegen wird. Deswegen heißt er auch “LOST in EUrope”…
Peter Nemschak
6. September 2014 @ 12:00
Nicht alle Menschen lesen Bild. Ich finde nur, dass eine ausgewogenere Darstellung dem Leser mehr bietet als einseitige Polemik. Die Welt ist kompliziert. Nur die Populisten versprechen einseitige Deutungen und Lösungen.
Peter Nemschak
5. September 2014 @ 15:31
Ich bin schon neugierig, wann in der Foreign Affairs eine alternative Interpretation der Ereignisse erfolgen wird. Die exzellente Zeitschrift ist bekannt dafür, dass Themen kontroversiell diskutiert werden. Im Grunde ist es egal, die Blase der strategischen Partnerschaft, die nie eine war, ist geplatzt. Zu unterschiedlich sind die gesellschaftspolitischen Vorstellungen und Ideen über eine Ordnung der Welt des Westens und Russlands, um eine strategische Partnerschaft sinnvoll zu machen. Die russische Methode, um ein Beispiel zu nennen, den Tschetschenienkonflikt zu lösen, hat nicht funktioniert. Die Flüchtlinge aus der Region landen als Asylwerber bei uns und nicht in Russland, was geografisch näherliegend wäre. Im Syrienkonflikt hat es auch kein gemeinsames Vorgehen gegeben. In den letzten Jahren ist Russland nicht auf der Seite des Westens sondern in seinem Selbstverständnis gemeinsam mit China und den Entwicklungsländern marschiert. Im Grunde beherrscht russisches Konkurrenzdenken zu den USA seine Politik. Europa spielt dabei eine Nebenrolle, wenn auch manchmal eine blutige. Eine liberale Demokratie verträgt sich schlecht mit den Machtansprüchen eines postsowjetischen autoritären Herrschaftssystems. Das schließt auch in Zukunft nicht aus, dass es gemeinsame Geschäftsinteressen geben wird. Der Traum von einer friedlichen Welt bleibt jedoch ein Traum, die Realität, dass die Welt von Konflikten beherrscht wird, hat uns wieder einmal eingeholt.
luciérnaga rebelde
5. September 2014 @ 11:52
Das ist jetzt aber eine schon alte Geschichte, die bereits mit der Krim-Affaire begann. In meinem Blog http://marianne1789.wordpress.com -der leider auf Spanisch ist- habe ich schon ab April oder noch früher Artikel gebracht (jeder mit Link auf Herkunft wo man öfter auch auf eine englische Version kommen kann) die die Sache recht klar analysieren. Deshalb hatte ich halt auch vor ein paar Tagen vermerkt, dass man die Angelegenheit aus geopolitischer Sicht ansehen müsse.
Oh, ich weiss, diese Artikel kommen nicht aus der öffentlichen Presse, sondern aus der Alternativsphäre, die öfters als “Verschwörungstheorie” abgetan werden. Siehe z.B. Manliu Dinucci in Il Manifesto…
ebo
5. September 2014 @ 12:21
Na klar, das ist nicht neu. Ich habe auf meinem Blog auch schon öfters auf die geopolitischen Hintergründe hingewiesen – sogar schon vor der “Revolution” auf dem Maidan. Neu ist aber, dass das renommierteste außenpolitische Magazin der USA dem Westen die Schuld gibt…
dflorian1980
5. September 2014 @ 10:44
Der Aufsatz war gestern auch im Handelsblatt zu lesen!
ebo
5. September 2014 @ 10:47
So was. Ich lese lieber das Original…