Wenn alles schief geht

Wie sieht die EU im Jahr 2026 aus? Mit dieser Frage hat sich die globale Elite in Davos beschäftigt. Dabei wurde auch ein Negativ-Szenario entworfen – “wenn alles schief geht”. Hier die wichtigsten Ergebnisse:


  • Schengen bricht zusammen, die Reisefreiheit ist schon 2018 passé;
  • Nach dem “Brexit” tritt Schottland aus UK aus, Großbritannien zerbricht.
  • In Frankreich gewinnt M. Le Pen die Präsidentschaftswahl, Deutschland verweigert die Zusammenarbeit.
  • Bei der Europawahl 2019 liegt die AfD vorn, auch Deutschland wird EU-skeptisch.
  • Die neue US-Präsidentin H. Clinton meidet Europa, erst 2020 kommt zu zu einem ersten Besuch.

[dropcap]D[/dropcap]as ist natürlich alles höchst spekulativ. Die Davos-Forscher haben ihr Untergangs-Szenario auch noch mit einer Eskalation in der Ukraine und anderen Horror-Meldungen gespickt.

Die Flüchtlingskrise steht für sie nicht im Mittelpunkt; sie nur ein Zeichen für den Abstieg Europas.

Doch völlig aus der Luft gegriffen ist das nicht, meint J.Emmanouilidis, Forscher am Brüsseler Thinktank European Policy Center (EPC).

Die Flüchtlingskrise dürfe man nicht isoliert betrachten, sie sei nur eine Art Katalysator für eine „systemische“ Misere der EU.

„Deshalb hieß es in Davos ja auch, Europa ist wieder eine Krisenregion“, resümiert Emmanouilidis.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Flüchtlingskrise eskaliert und das Schengen-System der Reisefreiheit zusammenbricht, schätzt er zwar nicht allzu hoch ein.

Man legt Schengen auf Eis, aber deshalb ist es noch nicht tot.

Doch auch dies wäre nur eine Notlösung; bei der nächsten Zuspitzung könnte die Europäische Union tatsächlich zusammenbrechen.

Siehe zu diesem Thema auch “Keine guten Optionen mehr”

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