We are the Champions

Spätestens seit dem Wahlsieg von E. Macron in Frankreich neigt die EU zu Selbstüberschätzung und symbolischer Überhöhung. Nach dem Staatsakt für Altkanzler Kohl liefert der G-20-Gipfel nun einen neuen Beweis. 

In ihrem Einladungsbrief an die EU-Staaten loben Kommissionschef Juncker und Ratspräsident Tusk ihren Europa-Club in den höchsten Tönen. Zitat aus dem englischen Originaltext:

More than ever the EU has become a global point of reference for all those who value the principles of liberal democracy and human rights, free and fair trade or concrete actions in facing global challenges, such as climate change, poverty, terrorism and illegal migration.

Zu gut deutsch: Die EU ist die höchste Instanz für alle, die liberale demokratische Werte und Menschenrechte hochhalten wollen. Auch bei Freihandel und Fair trade sind wir die Champions.

Bullshit! Ein Blick nach Polen oder Ungarn genügt, um das Gerede von den liberalen Werten als Lüge zu entlarven. Wenn es um die Menschenrechte geht, sei ein Verweis auf die Türkei erlaubt.

Und beim Handel mögen die Stichworte Agrar und Airbus genügen. Der Handel der EU ist in wichtigen Bereichen weder fair noch frei. Das geplante Abkommen mit Japan bleibt hinter EU-Standards zurück.

Als Nächstes soll Afrika einen neuen “Investment Compact” schlucken, kündigen Juncker und Tusk in ihrem Schreiben an. Im Klartext: Freie Bahn für europäische Investoren, vermutlich auch beim Ackerland.

Sorry, aber wenn man schon “We are the Champions” ruft, dann sollte man wirklich vorbildlich sein. Die EU ist es nicht. US-Präsident Trump liefert man so eine Steilvorlage, leider…

 

 

 

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