Was will Schulz?

In der CETA-Krise ist er wieder auf allen Kanälen, der Herr Schulz. Dabei hat das sich Europaparlament noch gar nicht zu dem Abkommen geäußert, und um Vermittlung hat ihn auch niemand gebeten. Was will er?

Er glaube weiter an eine Lösung, sagte Schulz im deutschen Fernsehen. Morgens, Abends, rund um die Uhr. Ob das nur für das deutsche Publikum bestimmt war?

Vielleicht sogar, um seinen Anspruch auf eine mögliche SPD-Kanzlerkandidatur zu bekräftigen? Das fragen sich viele in Brüssel.

Denn hier, am Sitz der EU-Kommission, sind sich alle einig, dass der Ball nun im Feld der Belgier liegt, nicht der Deutschen. CETA ist ein innerbelgisches Problem, heißt es.

Allenfalls auf Parteiebene, als Sozialdemokrat, hat Schulz noch Einfluss. Denn der Wortführer der CETA-Gegner, der wallonische Ministerpräsident Magnette, ist Sozialist, er gehört also derselben Parteienfamilie an.

Das gilt aber auch für B. Lange, den Chef des Handelsausschusses im Europaparlament. Und der sagt, CETA sei nicht mehr zu retten.

Wenn es Schulz aber doch gelingt – welche Rolle spielt dann noch das Europaparlament? Darf es am Ende nur noch abnicken, was der große Vorturner ausgehandelt hat?

Klar ist nur, dass Schulz’Aktionismus vor allem einem hilft: Schulz himself. Ob als Kanzlerkandidat, oder für eine dritte Amtszeit im Europaparlament, ist am Ende doch fast egal, oder?