Was klappt noch? Der Stabipakt nicht!

165 Mal wurde der Stabilitätspakt für den Euro gebrochen. Das hat Ex-Ifo-Chef Sinn ausgerechnet. In 112 Fällen hätte die EU-Kommission eine Strafe verhängen müssen, behauptet der Ökonomie-Professor.

“Geschehen ist dies nicht ein einziges Mal”, klagt der Anhänger der Stabilitätskultur. Was nicht ganz plausibel ist, schließlich bereitet die EU gerade Sanktionen gegen Spanien und Portugal vor.

Aber egal, eigentlich geht es Sinn um etwas ganz anderes. Es geht um Frankreich, das besonders penetrant gegen die Maastricht-Regeln verstoße – und um Deutschland, das zu wenig dagegen tue.

Aber was soll Deutschland denn unternehmen, und warum? Bisher hat Frankreich den Euro noch nicht erschüttert, ein Budgetdefizit von 3,3 Prozent ist keine Gefahr für die Stabilität.

Eine Gefahr wäre es allerdings, wenn die EU Frankreich nun Strafen aufbrummen würde, wegen der 0,x Prozent zu viel Neuverschuldung. Das würde FN-Führerin Le Pen zum Sieg verhelfen.

Und selbst wenn nicht gerade Präsidentschaftswahlen bevorstünden: Wenn Deutschland nun auch noch Frankreich droht, dann verliert es auch den letzten noch halbwegs treuen Partner in Europa.

Es ist wie mit so vielen Dingen in der EU: Man hat Regeln aufgestellt, die nicht viel bringen und sich in der Praxis nicht bewähren – und dabei vergessen, dass es auch noch die Politik gibt…