Warum es nichts nützt

Die EZB wird wie erwartet massenhaft Staatsanleihen ankaufen, um die drohende Deflation in Euroland abzuwenden. Doch die vor allem in Deutschland umstrittene Aktion ist finanziell und zeitlich begrenzt. Auch sonst dürfte sie nicht viel bringen – hier die Gründe.

  • Die Offensive kommt zu spät. Die EZB hätte schon 2014 handeln müssen, schreckte jedoch wegen der Europawahl davor zurück („wir machen keine Politik“).
  • Die Offensive ist zu schwach. EZB-Chef Draghis müsste einen Schock auslösen („shock and awe“), er gibt nur einen kleinen Stupser – wohl mit Rücksicht auf Deutschland.
  • Die Fiskalpolitik spielt nicht mit. Wegen der Spar- und Reformauflagen geht von der Fiskalpolitik in Euroland kein Stimulus aus, bestenfalls ist sie neutral.
  • Der Druck auf die Preise geht weiter. Das gilt nicht nur für Öl und Gas, sondern auch für Löhne und Gehälter. Ich sage nur „Strukturreformen“…
  • Die Nachfrage fehlt. Selbst wenn die EZB wie erhofft Investitionen auslöst, so dürfte diese vor allem in Immobilien und Anlagen gehen, nicht in neue Jobs.
  • Deutschland spielt nicht mit. Mit einer massiven Kampagne hat Berlin der EZB den Wind aus den Segeln genommen. Nun droht eine Renationalisierung der Geldpolitik.

Mit dieser Meinung stehe ich nicht allein. Viele Experten teilen sie. Weiterführende Links gibt’s bei Members only. Dort findet sich auch der Hintergrund-Artikel „Brüssel und die Bazooka“