Wofür Deutschland wirklich kämpft
Der geplante Einsatz gegen den IS wird zur derzeit größten Bundeswehr-Mission, meldet die FAZ. Dabei ist er alles andere als populär. Warum beteiligt sich Deutschland trotzdem am Krieg in Syrien?
Darüber rätseln Politiker und Experten in unzähligen Talkshows. Das deutsche Engagement kommt tatsächlich überraschend, denn ursprünglich fiel die Solidarität mit Frankreich mickrig aus.
Doch Präsident Hollande hat erfolgreich für eine neue, größere Allianz gegen den IS geworben. Er hat sich in Europa sogar an die Spitze des Kampfes gegen den Terror gesetzt.
Wenn Deutschland tatenlos zugesehen hätte, hätte es seine neue Führungsrolle in der Außenpolitik aufs Spiel gesetzt. Dies wollten Kanzlerin Merkel und Außenminister Steinmeier verhindern.
Vermutlich wurden sie bei ihrer Entscheidung sowohl von US-Präsident Obama als auch von Hollande unter Druck gesetzt. Berlin braucht Paris u.a. für den geplanten schmutzigen Türkei-Deal.
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mkpreis
30. November 2015 @ 12:13
Es ist doch so offensichtlich, dass Merkel in Wahrheit nicht zu entscheiden hat ob die Bundeswehr sich beteiligt oder oder ob Deutschland Flüchtlinge aufnimmt. Sie wird von mächtigen Personen gesteuert die sich im Hintergrund halten
ebo
30. November 2015 @ 12:19
Wer soll das denn sein? Darth Vader?
S.B.
30. November 2015 @ 14:32
@ebo: mkpreis hätte einfach nur schreiben sollen: “Sie wird von mächtigen Personen gesteuert.” So wäre es zutreffend gewesen. 😉
malocher
30. November 2015 @ 14:45
Vielleicht unsere Besatzer,allen voran die USA
S.B.
30. November 2015 @ 09:55
Deutschland ist von allen Seiten unter Druck und zwar hausgemacht. D müsste mit dem Türkei-Diktator gar nicht verhandeln, wenn es zum einen die Grenzen dicht machen würde und zum anderen die Asylleistungen derart ausgestalten würde, dass sie eine Hilfe für Menschen sind, die in wirklicher Not sind und nicht für Wirtschafts”flüchtlinge”, die Geld nach Hause schicken wollen. Wer sich aber für “Flüchtlinge” jedweder Couleur derart attraktiv und (welt)offen gibt wie D, muss sich nicht wundern, wenn sie alle hereinströmen. Und anstatt dann einfach im eigenen Land die Verhältnisse zu ordnen (siehe oben), fängt man an, mit Erdogan zu “verhandeln” und diesem Verbrecher Milliarden in die Tasche zu stecken und sich zu sonstigen Zugeständnissen (Visafreiheit etc.) erpressen zu lassen. Das ist aus Sicht des gesunden Menschverstandes einfach nur absurd!
Peter Nemschak
29. November 2015 @ 16:35
Dem stimme ich voll zu. Nur: warum “schmutziger Türkeideal”? Bloß weil die Türkei ein autoritäres Regime hat, das regimekritische Journalisten und Bürger insgesamt verfolgt und die längste Zeit den IS offen oder stillschweigend unterstützt hat ? China und andere Staaten sind, gemessen an unseren normativen Vorstellungen, um nichts besser. War der track-record anderer EU-Kandidaten um so vieles besser, als sie sich um den Beitritt zur Gemeinschaft beworben haben?
ebo
29. November 2015 @ 16:39
Ja, war er. Noch kein Land hat uns ca. 1 Million Flüchtlinge geschickt, Terroristen jahrelang ungehindert in die EU reisen lassen und noch dazu einen Terrorstaat mit Waffen unterstützt. Die Türkei unter Erdogan ist schlimmer als Russland und China zusammen.
Peter Nemschak
29. November 2015 @ 20:38
Bei den seinerzeitigen EU-Kandidaten aus dem Osten von weißer Weste zu sprechen, wäre maßlos übertrieben. Ob die Türkei uns aktiv Flüchtlinge geschickt hat oder einfach zugelassen hat, dass sie kommen, bleibe dahingestellt. Sicher, Erdogan hat keine europäischen Interessen in der Region verfolgt. Die Verhinderung eines Kurdenstaates im Nordirak mit Ausstrahlung auf die Türkei waren ihm wichtig genug, den IS zu unterstützen. Trotzdem wird man nicht umhin können, mit ihm ins Geschäft zu kommen. Geschäftsbeziehungen sind keine Liebesbeziehungen. Die internationalen Beziehungen haben mit Moral, wenn überhaupt, nur zufällig zu tun. Dies zeigt auch das Zweckbündnis der Franzosen mit den Russen. Das Beste zum Thema: Sind wir im Krieg? finden Sie m.E. in einem Interview von Barbara Bleisch mit Herfried Münkler, einem deutschen Politikwissenschaftler, der in Berlin lehrt, auf http://www.sfr.ch/sendungen/sternstunde-philosophie.
Tim Buktu
30. November 2015 @ 10:43
“die europäische Bevölkerung sollte sich schon eigene Gedanken darüber machen, ob es eine Türkei als EU-Mitglied in seinen Reihen aufnehmen will, die weit von den viel besungenen europäischen “Werten” entfernt ist, deren Einhaltung man bisher, zumindest scheinheilig, als unabdingbar für eine EU-Mitgliedschaft, einforderte.”
(Link entfernt, ebo)