Von wegen “verwirrte Einzeltäter”
Der sogenannte “Islamische Staat” hat sich zur Macheten-Attacke im belgischen Charleroi bekannt. Damit bricht die These von den “verwirrten Einzeltätern” in sich zusammen, die vor allem in Berlin vertreten wird.
Denn auch die Angreifer in Ansberg und Würzberg hatten Hintermänner, wie jetzt herauskam. Sie sollen von Saudia-Arabien aus “gesteuert” worden sein, wo auch Helfer des “IS” vermutet werden.
Und es kommt noch doller: Folgt man der “New York Times”, so hat der “IS” eine eigene, auf den Terror-Export spezialisierte Zelle gegründet, die auch hinter den Attentaten in Paris und Brüssel stehen soll.
Erstaunlicherweise wurde darüber in Deutschland kaum berichtet – dabei beruht die NYT-Recherche auf Angaben des Bremer “IS”-Aussteigers H. Sarfo, also einer deutschen Quelle.
Offenbar passt diese Geschichte nicht in die regierungsamtliche Erzählung von den “verwirrten Einzeltätern”. In Berlin gilt ja weiter die beliebte Devise: “Wir schaffen das”!
Vor dem Hintergrund der neuen Enthüllungen klingt sie allerdings wie “Wir sind die Guten, niemand will uns Böses”. Man könnte auch von Realitätsverweigerung sprechen…
Peter Nemschak
8. August 2016 @ 15:27
@ebo Es waren nicht nur die fehlgeschlagenen Demokratisierungsversuche der US-Neocons in Afghanistan und im Irak sondern auch demografische Entwicklungen in der Region, welche den Islamismus gefördert haben. Die Bevölkerungsexplosion samt Landflucht in Ländern wie Ägypten mit einer Vielzahl arbeitsloser junger Männer hat den Radikalisierungsprozess angefacht. Der Arabische Frühling und sein Scheitern waren durchaus hausgemachte Phänomene. Ob die gestürzten diktatorischen Regime in Nordafrika und im Nahen Osten auf Dauer Sicherheit garantiert hätten, wage ich zu bezweifeln.Die digitale Kommunikationsrevolution hat die Prozesse verstärkt. Der Ursachen gab es jedenfalls viele. Die Einmischungen von außen waren sicher nicht hilfreich, aber nicht allein kausal.
Skyjumper
8. August 2016 @ 18:14
Ägypten ist ein gutes Beispiel. Ohne die Machtübernahme des Militärs würden wir wohl auch dort bereits einen islamisch geprägten Staatsapparat nach dem Vorbild des Iran sehen können. Und die Bevölkerungsexplosion ist erschreckend.
1960 = 30 Millionen, 2000 = 70 Millionen, 2020 über 90 Millionen. Und das in einem Staat in dem max. 5 % der Fläche landwirtschaftlich genutzt werden können. Noch sorgt ein Wirtschaftswachstum in etwa gleicher Höhe wie das Bevölkerungswachstum für ein gleichbleibendes soziales Elend. Das allerdings bei steigenden absoluten Zahlen. 20 % der ärmsten der Armen sind eben “nur” 6 Millionen Menschen. 20 % der ärmsten der Armen von 90 Millionen dagegen 18 Millionen die nichts zu verlieren haben.
Es ist daher absehbar wann die ägyptische Regierung gezwungen sein wird ihren youth bulk in einem Krieg zu verheizen, oder es zu einer erneuten Revolution kommt.
Aber @ Peter Nemschak; Selbst diese Bevölkerungsexplosionen wären ohne die Einmischungen des Westen nicht möglich wenn man das unsagbare mal laut ausspricht. Ohne die ganzen humanitären Hilfen in Nordafrika wäre das menschliche Drama rein quantitativ weitaus geringer. 2 Kinder heute vorm Hungertod gerettet sind in 15 Jahren leider 2 bereits verstorbene und 4 weitere Kinder die vom Hungertod bedroht sind.
kaush
7. August 2016 @ 18:36
Nebenbei gesagt: Verwirrte Einzeltäter, wäre auch eine zutreffende Beschreibung der Berliner Regierung…
Ist alles, für was sich der IS bekennt, auch tatsächlich durch den IS gesteuert / organisiert?
Ich bezweifele das ganz stark.
Skyjumper
8. August 2016 @ 14:19
Ich zweifle mit Ihnen. Allerdings ist das nach meinem Verständnis kein Grund zur Freude. Im Gegenteil. Offenkundig ist die Lehre des Islam ganz allgemein so gewaltbetont gegenüber Ungläubigen dass es keiner großen Steuerung bedarf um aus einem ganz normalen Gläubigen einen Dschihadisten zu machen.
Ein öffentliches Bekenntnis zum hitlerschen Nationalsozialismus ist in Deutschland verboten. Über Sinn oder Unsinn kann man trefflich diskutieren. Bei Anwendung der gleichen Kriterien müßte allerdings auch ein öffentliches Bekenntnis zum Islam in Deutschland verboten werden.
Peter Nemschak
7. August 2016 @ 18:26
So ferne der Zustrom an Migranten mehr oder minder versiegt, ist das Flüchtlingsproblem von Deutschland zu bewältigen, vielleicht sogar besser als in Belgien und Frankreich, wo sich eine migrantische Unterschicht der zweiten und dritten Generation festgesetzt hat. Unbestreitbar gibt es Terrorzellen aber auch Einzeltäter, die sich auf den IS berufen. Der IS-Terror in Europa wird stärker werden, je stärker der IS vor Ort unter Druck kommt. Um eine Auslöschung des IS in Syrien und im Irak durch Bodentruppen sollte sich die EU nicht länger herumdrücken nachdem die USA unter Obama sich de facto aus der Region zurückgezogen hat und Russland und der Iran das Sagen haben. Insgesamt ist die Anzahl der Terroropfer in Europa bisher jedoch sehr überschaubar geblieben und die wehleidige Hysterie steht in keinem Verhältnis dazu.
S.B.
8. August 2016 @ 08:55
@Peter Nemschak: Wo wird denn in den D bitte ein Flüchtlingsproblem “bewältigt”? Hier wird nichts bewältigt, sondern es werden neue, massive Probleme geschaffen und das völlig ohne Not und noch weniger ohne Plan. Oder ist das ganz und gar der Plan? Und dort, wo die Flüchtlingsproblem entstehen, wird nicht nur nichts bewältigt, sondern dort wird daran mitgewirkt, die Probleme überhaupt erst zu schaffen. Wenn Merkel von “Wir schaffen das” faselt, dann hat sie insofern jedenfalls recht.
Schon längst gibt es auch hier in D eine massive migrantische Unterschicht der zweiten und dritten Generation. Die gesamte Unterwelt Berlins (= organisierte Kriminalität) zum Beispiel wird von diesen schwerstkriminellen Nichtsnutzen gestellt. So ist das, wenn man sich immer nur die unterste Unterschicht von noch dazu völlig Kulturfremden ins Land holt und dann aus Gründen der “Menschenrechte” das (Abschiebe-) Recht nicht durchsetzt. Aber Hauptsache, es ist alles so schön “bunt” hier in Schland.
Peter Nemschak
8. August 2016 @ 11:49
Eine beschränkte Anzahl von Migranten, auch aus anderen Kulturkreisen, ist durchaus bewältigbar. Ist ja in den letzten Jahren ohnedies passiert. Nur zu viele überlasten das System. Ich habe den Eindruck, Sie beziehen ihre Informationen und Ihr Weltbild vornehmlich aus der Boulevardpresse. Es gibt intelligentere Quellen.
S.B.
8. August 2016 @ 13:43
@Peter Nemschak: Solche Leute wie Sie sind der Untergang des Abendlandes. 😉 Sie leben wirklich in einer selbst gemachten Blase der Globalisierungs-Illusion.
Hier ein Artikel aus der (linksextremen) Boulevardpresse zu unseren “Kulturbereicherern”: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/arabische-grossfamilien-staat-kuscht-vor-kriminellen-clans-a-721741.html
Wenn die es schon so schreiben, wird’s in Wirklichkeit hundertmal schlimmer sein.
Vielleicht können Sie mir ja einmal erklären, warum Sie sich überhaupt mit solchen Leuten aus anderen “Kultur”kreisen beschäftigen wollen, also was genau Sie eigentlich bewältigen wollen und vor allem wozu?
Skyjumper
8. August 2016 @ 14:04
@ Peter Nemschak
“Es gibt intelligentere Quellen.”
Stimmt. Es gibt zum Beispiel Bücher von Polizisten die als Insider über die tagtäglichen Bedingungen ihrer Arbeit berichten. Es gibt die Veröffentlichungen des Bezirksbürgermeisters von Berlin-Neukölln und vieles weiteres mehr. Vor allem gibt es die eigene Intelligenz als wirksamen Filter für gefärbte Quellen.
Natürlich gibt es in vielen deutschen Großstädten bereits seit Jahren die Ghettos der Menschen mit Migrationshintergrund aus 2. und 3. Generation. Auch ohne zunächst eine Wertung vorzunehmen lässt sich dieser Sachverhalt schwerlich leugnen.
“Eine beschränkte Anzahl von Migranten, auch aus anderen Kulturkreisen, ist durchaus bewältigbar.”
Stimmt. Wobei die vertretbare Anzahl weniger eine absolute Zahl ist, als vielmehr eine Zahl die in Abhängigkeit zur gewollten (und tatsächlich erreichten) Integration stark schwankt. Beim “wollen” gibt es zwischen den Migranten deutliche Unterschiede welche nicht zuletzt durch falsche Erwartungshaltungen oft in die falsche Richtung gehen.
Aus dem Grund gibt es z.B. beim UNHCR mittlerweile eine eigene Abteilung die versucht die Quellen dieser Falschinformation zu ergründen und der Propaganda entgegenzuwirken. In deutschen Medien hört und liest man wenig dazu das Migranten mit bewußt falschen Versprechungen (Haus, Auto, Cash) nach DE gelockt/geschickt werden.
“Ist ja in den letzten Jahren ohnedies passiert.”
Stimmt. Sollte aber kein Grund sein Fehler aus der Vergangenheit in das Jetzt und das Morgen fortzuschreiben.
Ich teile die Auffassung von @kaush, dass lange nicht alles was sich der IS propagandawirksam auf die Fahnen schreibt auch wirklich vom IS organisiert wurde. Ich teile Ihre Auffassung dass die Opferzahlen in Europa in keinem rationalen Verhältnis zur Hysterie stehen. Gleichwohl sind das keine Gründe um sich die rosarote Brille aufzusetzen, munter weitere Risikofaktoren ins Land zu schaufeln und so zu tun als ob das alles arme Flüchtlinge sind. Nein. Ein gewisser Promillesatz sind/werden Terroristen, und es sind mehr als wir glauben.
Der Islam ist eine anachronistische Kriegsreligion die sich seit 600 Jahren nicht weiterentwickelt hat. Und so eine Religion hat in Deutschland, hat in Europa, nichts zu suchen. Nun ist es nicht so, dass das Christentum (siehe altes Testament) da nicht mithalten könnte. Nur hält sich zum Glück keiner dran und es wäre mir auch neu das in dieser Hinsicht missioniert würde.
Wer es für richtig hält einer “Steinzeit”religion zugehörig zu sein, nach ihren Regeln zu leben, der soll das gerne tun und dürfen. Aber da wo er herkommt und dann auch bitte bleiben darf.
ebo
8. August 2016 @ 14:11
@Skyjumper Vorsicht mit pauschalen Urteilen über den Islam. Bis in die 80er Jahre waren viele islamische Länder sehr liberal, sogar in Afghanistan wurde der Minirock getragen. Die Türkei war bis vor kurzem ein laizistischer Staat mit strikter Trennung von Kirche und Religion. Und der Islam selbst suchte – ebenfalls bis vor kurzem – einen europäischen Weg. Erst die meist westlichen Kriege der letzten Jahrzehnte haben – beginnend in Afghanistan – die Steinzeit-Islamisten gefördert. Und erst der von vielen EU-Politikern mitbetriebene Irakkrieg hat den IS entstehen lassen!
Skyjumper
8. August 2016 @ 14:30
@ ebo
Ihr Hinweis ist ja nicht verkehrt. Pauschale Urteile werden der Realität nie gerecht. Darum geht es aber ja auch gar nicht in so kurzen Beiträgen wie hier. Es geht um die Tendenzen.
Ich bin mir auch keinesfalls sicher, ob eine ähnliche Belastung der Psyche (wie sie viele Menschen im nahen und mittleren Osten erlebt haben) nicht zum Beispiel in Deutschland zu einer ähnlichen Trendwende bei der Säkularisierung führen würde wie man es in Afghanistan, Irak usw. usf. verfolgen kann.
Der religiöse Glaube ist nun mal so etwas wie ein letzter Haltepunkt für die menschliche Seele. Die zivilisatorische Tünche ist bei den allermeisten Menschen sehr viel dünner als wir meinen. Ich möchte meine Urteile daher auch keinesfalls als moralisch erhobenen Zeigefinger verstanden wissen. Das stände mir, und allgemein uns in Deutschland, schlecht zu Gesicht.
Aber im Moment ist die Situation nun einmal wie sie ist. Man kann und sollte vor Ort alles tun (noch besser wäre es man liesse vieles sein) um hier die Menschen wieder zur Ruhe kommen zu lassen und die Religion in den Hintergrund treten zu lassen. Aber am “jetzt” ändert das nichts.
Claus
8. August 2016 @ 11:13
@Peter Nemschak: Folge ich Ihrer Logik der „überschaubaren Anzahl der Terroropfer in Europa“ würde es mich nicht weiter überraschen, wenn Sie demnächst die vermutlich zehntausende von Opfern, die weltweit täglich an Infektionskrankheiten sterben, in Ihre Relativierungen mit einbeziehen. Und falls Ihnen danach ist, rechnen Sie doch ruhig noch die tägliche Kindersterblichkeit dazu, das bringt auch noch “Anzahl”. Da geht es uns doch gar nicht so schlecht mit dem bisschen Terror – oder? Meinen Sie vielleicht auch, dass im Sinne mangelnder Kosteneffizienz sämtliche Maßnahme gegen Terror aufgegeben werden sollten?
Peter Nemschak
8. August 2016 @ 11:56
Sie haben eine sehr enge Sicht der Welt. Nehmen Sie doch die Dinge mit Abstand, Gelassenheit, Augenmaß und achten Sie auf die Relationen. Ein wenig Statistik kann nicht schaden. Weniger Emotionen und mehr Intellekt sind bei der Urteilsbildung hilfreich. Sonst werden Sie zum Opfer populistischer Politiker von rechts und links und regen sich wegen nichts und wieder nichts unnötig auf.
Ralf “Alugilak” Zausch
7. August 2016 @ 18:04
Geil mal ein Nachrichtenportal das Tacheles spricht. Für solche Berichte wurde ich bei Facebook gesperrt. Unglaublich wie Merkel und Co ihren Bürgern immernoch ein schlechtes Gewissen auf Grund deutscher Vorgeschichte einreden und damit noch Erfolg haben.
Claus
7. August 2016 @ 17:53
Die gute Nachricht ist: Immer mehr Leuten wird bewusst, dass Regierung und angeschlossene Medien in puncto Terror-Berichterstattung eine Nebelbombe nach der anderen werfen und informieren sich unabhängig. Im Zusammenhang mit dem Anschlag in München scheute man sich selbst in den ö-r-Medien nicht, dem Täter rechtslastige Motive unterzujubeln.
F.A.Z.-Online: 27. Juli, „exklusiv“: „Amokläufer von München war Rechtsextremist. Er war stolz darauf, wie Hitler am 20. April geboren zu sein: Der Münchner Amokläufer war zwar nicht in die rechtsextreme Szene eingebunden, trotzdem war er eindeutig rassistisch. Das hat die F.A.Z. erfahren. Der Deutsch-Iraner hasste Türken und Araber.“
So, so, das erfuhr die F.A.Z. also. Und ein Markus Wehner haute es dann auch noch in die Tasten. Wie hieß es noch? „Dahinter steckt immer ein kluger Kopf“. Besser können ehemalige „Leitmedien“ nicht für den eigenen Untergang sorgen!
Susanne
7. August 2016 @ 22:16
Kommentare von Lesern in Zeitungen, welche vermeintlich korrekt berichten, lauten sehr oft: “Und das hat nix mit nix zu tuen”. Antworten sind dann auch schnell gegeben: “Hier tümmelt sich wieder das braune Gesocks herum”.
Erstaunlich ist, was man schon nach ein paar Stunden ohne umfangreiche Überprüfungen ausschließen kann/will. In der Tat: die Menschen haben vermehrt Zweifel ob einer objektiven Berichterstattung.
In Merkelland übt man/Presse Schönschrift. Das ist m.E. die oberste Übung der Dame. Es ist schon ein Hang zur Optimierung wie in DDR-Zeiten erkennbar: wir schaffen das, denn ich habe (k)einen Plan!. Sie kommt damit durch, da Presse kritiklos übernimmt…ihr sogar zu einer Aura der geheimnisvollen Symbolik durch Raute verhilft. Zu schön, der Besuch der Sportler (ich glaube die Handballer waren es), welche auch Raute zeigten. Schon wirkte die Dame echt ziemlich blöde mit ihrer vermeintlich staatstragenden, geheimnisvollen Symbolik, welche wohl eher abgeknabberte Fingernägel verstecken soll.