Varoufakis lesen
Es gilt als eins der besten politischen Sachbücher des letzten Jahres: “Adults in the Room” von Y. Varoufakis. Der schillernde Star-Ökonom und ehemalige griechische Finanzminister schildert darin seinen “Kampf mit Europas Establishment”.
Doch während das Buch in den angelsächsischen Medien Furore machte (“This is an admirably believable depiction of a Greek and European tragedy”, The Guardian), wurde es in Deutschland weitgehend ignoriert.
Ausgerechnet jenes Land, das der ganzen Welt Lektionen erteilt und Griechenland 2015 um ein Haar aus dem Euro geworfen hätte, interessiert sich nicht für dessen Analysen – man lässt sich wohl nicht gern den Spiegel vorhalten.
Auch in der Brüsseler EU-Blase wird Varoufakis’ Bericht kaum diskutiert – dabei legt er den Finger in die Wunde der vielen Konstruktionsfehler der Währungsunion. Und er postuliert einen “deep state”, der die Demokratie aushebele…
Ich habe mir das Buch vorgenommen und werde versuchen, die wichtigsten Stellen auf diesem Blog zu dokumentieren – und zu diskutieren. Dabei werde ich, wo sinnvoll, auf auf eigene, ältere Blogposts zurückkommen.
Das Ziel ist dabei nicht, Varoufakis nachzubeten – oder vorzuführen, wie es die Mehrzahl meiner journalistischen Kollegen vermutlich tun würde (wenn sie es nicht vorziehen würden, zu schweigen).
Es geht vielmehr darum, Varoufakis’ Geschichten darauf abzuklopfen, was sich daraus über die EU und den Euro lernen lässt. Das Ganze soll in lockerer Folge erscheinen, Teil eins steht hier
Pit
13. Januar 2018 @ 09:11
Buch eben beschafft! Es ist eine der wenigen Möglichkeiten hinter die Brüssler Türen zu schauen, die wir unbedingt nutzen sollten.
felinette
12. Januar 2018 @ 08:44
Also, ich hab’s gelesen. Mit grimmigem Vergnügen. Zeitweise hatte ich das Gefühl, einen Polit-Thriller in den Händen zu haben. Man mag zu Herrn V. stehen, wie man will (ich neige eher zu einer positiven Sicht), aber eines muss der Neid ihm auf jeden Fall lassen: Schreiben kann der Mann! Und was er da berichtet, ist in Teilen schon haarsträubend – und allem Anschein nach tatsächlich passiert. Ich wünsche dem Buch auch in Deutschland viel Erfolg. Ein guter Beitrag zum Nachdenken über ein demokratisches Europa.
luciérnaga rebelde
11. Januar 2018 @ 16:26
http://www.nachdenkseiten.de/?p=41864