Umverteilung von Menschen
Brüssel macht Ernst mit der neuen Flüchtlingspolitik. Die EU-Kommission will Griechenland und Italien entlasten – und dort angelandete Boat People auf die EU-Länder umverteilen. Kann das gut gehen?
„Wir müssen die Solidarität endlich in die politische Praxis umsetzen.“ Mit diesen Worten begründet EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos seinen neuesten Vorstoß zur europäischen Flüchtlingspolitik.
In den nächsten zwei Jahren will Avramopoulos 40.000 Flüchtlinge – vor allem Syrer und Eritreer – auf die EU-Länder verteilen. Die meisten davon (21,91 Prozent, 8763 Personen) sollen in Deutschland landen.
Der Vorschlag ist ein Schnellschuss – und er reagiert auf eine Notlage. Denn mit seiner Initiative, die nur wenige Wochen nach den Schiffskatastrophen im Mittelmeer mit mehr als 1000 Toten kommt, reagiert der Kommissar auf das Chaos in Italien und Griechenland.
Dort landen die meisten Boat People an. Und von dort aus werden sie, oft ohne richtig erfasst zu werden, nach Deutschland, Luxemburg oder Schweden weitergeschickt.
Dem will der Grieche nun einen Riegel vorschieben: mit einem neuen Verteilungsschlüssel, aber auch mit einem verschärften Kampf gegen Schlepper und mit der systematischen Erfassung von Fingerabdrücken.
Nichts soll mehr hinter dem Rücken der Behörden geschehen, alle Migranten sollen erfasst und nach Brüsseler Regeln verteilt werden. Solidarität durch Bürokratie, sozusagen…
photo credit: Children pictured at a UNCHR food distribution point in Liberia via photopin (license)
Andres Müller
18. Juni 2015 @ 04:01
Die afrikanischen Flüchtlinge treffen auf viele sozial geschwächte Menschen in Europa. Es entsteht eine brisante politische Kraft, welches zum Extremen tendiert ( Rechts/Links Extremismus). Viele Politiker und Leute welche den Flüchtlingen helfen wollen haben nicht begriffen, das man schon seit Jahren daran ist in hoher Zahl die bereits sozial schwachen Menschen Europas über den Abgrund zu drängen. Die Ungleichheit in Europa ist zur Krankheit geworden. Dadurch wird die erzwungene Zuwanderung der Afrikaner von den Schwächsten Europäern als Albtraum und Bedrohung ihrer raren Arbeitsstellen empfunden, entsprechend fallen dann die Wahlen aus. Wer den Flüchtlingen helfen will, der sollte auch bereits sein die eklatant zugenommene Ungleichheit in Europa zu bekämpfen. Das tun die Bürokraten aber überhaupt nicht welche gerade daran sind über das Schicksal der geflüchteten Afrikaner zu bestimmen. Sie tun das Gegenteil, wie der Umgang mit GR zeigt.
winston
29. Mai 2015 @ 21:33
Offtopic
Der Handelsausschuss des Europaparlament hat für die Fortsetzung der TTIP Verhandlungen gestimmt.
http://www.liberale.de/content/starkes-votum-fuer-ttip
https://polcms.secure.europarl.europa.eu/cmsdata/upload/fb49af75-9e16-43a6-9aa0-5e8d0d78ce94/Roll%20call%20votes%2028-05-15.pdf
maxfunke456
29. Mai 2015 @ 11:05
Der Vorschlag ist Teil einer neuen Flüchtlingspolitik der EU-Kommission. Ihre „Einwanderungsagenda“ sieht die Einführung eines Quotensystems vor. Mit Hilfe eines Schlüssels sollen Flüchtlinge und Asylbewerber den Mitgliedsländern zugewiesen werden. Kriterien dafür sind die Bevölkerungszahl, die Wirtschaftsleistung und die Arbeitslosenquote im Land. Die EU-Kommission will ihren Gesetzesvorschlag bis Ende des Jahres durchs Parlament und die europäischen Gremien bringen.
Max von Stade-Auktionen
Nemschak
29. Mai 2015 @ 08:34
Nachdem sich bei den EU-Mitgliedsländern die Bereitschaft Flüchtlinge aufzunehmen in (unterschiedlich) engen Grenzen hält, bleibt nichts anderes übrig, als das Problem administrativ zu lösen. Dass die Menschen aus den Herkunftsländer vor den vom Westen „angefachten und unterhaltenen Kriegen“ fliehen, ist wohl ein doch zu weit hergeholte marxistisch inspirierte Storyline.
Andres Müller
18. Juni 2015 @ 04:11
Sicher Herr Nemschak, entsprechend Ihrer politischen Gesinnung werden Sie für bürokratische Aufnahme solcher Flüchtlinge stimmen, zumal durch die Afrikaner die von Ihnen vom Kapital gewünschte Ungleichheit in Europa weiter angeheizt würde und dadurch zum Beispiel die Produktion durch niedrige Löhne weiter verbilligt werden könnte.Bei sich würden sie wohl keinen Afrikaner aufnehmen, die werden von der Bürokratie mit Sicherheit (wie bereits geschehen) nur vor die Heimstätten anderer sozial schwacher Menschen angesiedelt.
luciérnaga rebelde
28. Mai 2015 @ 17:39
Herrgott, man weiss doch -oder sollte wissen- dass es nur schon im kleinen Libanon mehr als zwei Millionen syrische und irakische Flüchtlinge gibt; in Lybien mindestens 200 000 mehr auf Ueberfahrt warten, usw. Und dann kommt die EU und will lausige 20 000 aufnehmen. Dass diese Menschen vor den von der EU und USA angefachten und unterhaltenen Kriegen fliehen, geht niemanden was an. Die USA will keine, dass sind alles Terroristen! Tja, was soll man da machen? Wir brauchen deren Oel und Gas…