Ukraine top, Deutschland flop
Bisher habe ich mich in diesem Blog nicht mit dem ESC auseinandergesetzt. Schließlich geht es hier um Europapolitik. Doch der Sieg der Ukraine und die Niederlage Deutschlands werfen Fragen auf.
Deutschland sei wegen seiner dominierenden Rolle in Europa abgestraft worden, schreibt F. Rötzer auf „telepolis“. Derweil feiert SPON die Siegerin Jamila als ukrainische Heldin, der antirussische Unterton ist penetrant.
Auch beim ESC selbst ist Politik nicht mehr tabu. Zwar sollen die meist mehr als seichten Songs unpolitisch sein. Doch ESC-Experte J. Feddersen sieht den Wettbewerb als „politisches Spiegelbild“.
Fest steht, dass der ESC wohl das einzige Großereignis ist, das ganz Europa interessiert und – wenn auch verquast und vage – für den europäischen Gedanken wirbt.
Die EU schafft das schon lange nicht mehr, nicht ‚mal mit ihrem Europatag… Vielleicht wird Europapolitik heute ja mit ganz anderen Mitteln gemacht?
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Ein Europäer
16. Mai 2016 @ 09:52
Ist ja auch kein Wunder, die Künstler und Auftritte die DEU seit Jahren dahin schickt, sind die reine Katastrophe. Ein Mädchen im Manga-Kostüm ???? Wir reden über die ESC, das ist kein KITA-Party.
Claus
16. Mai 2016 @ 08:11
Der ESC ist inzwischen genauso wertvoll wie ein langes Haar am Anus von Conchita Wurst, die / der ihn 2014 „gewann“, als Juroren und Publikum der Meinung waren, ihr / sein Thema wäre politisch-medial irgendwie hipp. Als wirklicher Gewinner des Abends wird sich vermutlich Xavier Naidoo fühlen, ursprünglich vom NDR (ARD) nominiert, dann aber auf Druck der rotgefärbten NDR-Personalvertretung und der üblichen nationalen Empörungsbeauftragten wieder vom ESC-Hof gejagt. Was warf man ihm vor? Ein Lied zum Vortrage gebracht zu haben, als Reichsbürger in der Nähe waren, wie auch seine nicht ganz ausgeprägte transatlantische Hinwendung in vorigen Auftritten und Äußerungen. Gut, dass ihm dieses abgründige Theater erspart blieb!
Und auch ARD Tagesschau und Tagesthemen zeigen ein gewisses Verständnis für die Ukraine-Entscheidung, schieben im volkspädagogischen Auftrag abschreckende Archivbilder über die Vertreibung der Krim Tataren hinterher und spannen auch gleich den Bogen zur „Annexion“ der Krim durch Russland, die nach Auffassung namhafter Staatsrechtler eher eine Sezession war, was den NDR aber nicht schert.
Und das Ergebnis für Deutschland? Wer hat da noch ein Liedchen vorgetragen? Interessierte wohl niemand so richtig. Abstimmung:
„Points zéro pour Merkel“. Wie gut, dass keine Minuspunkte möglich waren!
karstenlucke
15. Mai 2016 @ 16:46
ESC und europäischer Gedanke, nein, dass ist eine Fehleinschätzung. Hier meine Antwort:
#esc – zwischen Politik, Musik und europäischer Identität
http://politikcocktail.eu/?p=1947