Tusk versucht Trick 17 (Merkel auch)

Am Dienstag war so weit sein: EU-Ratspräsident Tusk hat seinen Vorschlag für einen Deal mit dem britischen Premier Cameron vorlgelegt. Er soll den „Brexit“ verhindern, der in Brüssel als größte Gefahr für die EU gilt.

Um diese Gefahr zu bannen, versucht Tusk nun Trick 17: Er bietet Cameron eine „Notbremse“ gegen eine angeblich zu hohe Arbeitsmigration aus EU-Ländern an – wohl wissend, dass dies in seiner Heimat Polen auf Ablehnung stößt.

Denn die Polen haben die meisten Arbeitnehmer auf die britische Insel geschickt. Sie fühlen sich durch die neue Extrawurst an Cameron diskriminiert – ihr Landsmann Tusk muss nun versuchen, sie vom Gegenteil zu überzeugen.

Einen ähnlichen Trick dürfte Kanzlerin Merkel versuchen. Während sie sich zu Hause immer noch als Mutter Theresa der Flüchtlinge preisen lässt, kämpft sie in Brüssel zugleich für Cameron, der keine EU-Flüchtlinge ins Land lässt.

Ob das gut geht? Ich habe meine Zweifel. Schließlich sind weder das britische noch das polnische oder das deutsche Publikum so dumm, dass sie diese Taschenspielertricks nicht durchschauen würden.

Und am Ende entscheiden nicht Cameron, Tusk und Merkel, sondern die Briten – und die 28 EU-Staaten, die dem Deal allesamt zustimmen müssen. Frankreich droht schon mit Veto… – Mehr zum Brexit hier