TTIP – die Gegen-Studie

(Fortsetzung von der Homepage)

Familie Mustermann würde durch TTIP nicht etwa Einkommen gewinnen, sondern verlieren, prognostizieren die US-Forscher: 3400 Euro könnte ein Arbeiter in Deutschland weniger in der Tasche haben, um happige 5500 Euro könnte das Einkommen sogar in Frankreich schrumpfen.

Auch die von TTIP besonders begeisterten Länder Nordeuropas sowie Großbritannien würden zu den Verlierern gehören. Ihre Arbeiter würden 4800 bzw. 4200 Euro einbüssen; zudem könnten die Netto-Exporte zehn Jahre nach Einführung von TTIP um bis zu 2 Prozent zurückgehen.

Wie ist dieser eklatante Widerspruch zu erklären? Die US-Forscher gehen schlicht von anderen Annahmen aus als die EU-Experten.

Während die EU-Kommission noch 2012 einen Aufschwung prognostizierte (was sie mittlerweile revidiert hat), gehen die Amerikaner von einer Fortsetzung des Austeritätskurses in der EU und schwachem Wachstum auf beiden Seiten des Atlantiks aus.

Außerdem haben sie für ihre Studie ein anderes Modell verwendet. Ihre Berechnungen beruhen auf dem „Global Policy Model“ der Vereinten Nationen, das speziell für alternative Szenarien in der Wirtschafts- und Handelspolitik entwickelt wurde.

Dabei werden „Spill-over“-Effekte, also Wechselwirkungen, berücksichtigt – die EU neigt hingegen eher zu statischen Modellen.

Sollten sich ihre Simulationen bewahrheiten, so würde TTIP zu mehr finanzieller Instabilität und sogar zu einer wirtschaftlichen „Desintegration“ führen, warnen die US-Forscher.

Es sei eine falsche Strategie, in Zeiten der Krise neues Wirtschaftswachstum durch eine Ausweitung des Handels zu suchen. Letztlich werde dies nur zu höherem Druck auf die Arbeitnehmer und ihre Einkommen führen.

Die vollständige Studie findet sich hier, eine Zusammenfassung (auf englisch) hier. Siehe auch “Zehn gute Gründe gegen TTIP & Co.”