Trotz Trump: EU will mehr exportieren

Die EU-Kommission rechnet einer „scharfen Veränderung“ in der US-Politik unter Präsident Trump. Die Konjunktur sei daher mit „außergewöhnlichen“ Risiken konfrontiert. Trotzdem macht Brüssel in Optimismus.

So hob die Kommission ihre Wachstumsprognose für die Eurozone leicht an. Für 2017 geht die Behörde von einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 1,6 Prozent aus, für 2018 um 1,8 Prozent.

Zur Begründung verweist sie auf erwartete Steuersenkungen unter Trump. Zusammen mit einem höheren Dollar-Kurs könne dies europäischen Exporten sowohl bei Waren als auch bei Dienstleistungen „einen Schub“ geben.

Anders gesagt: Trotz Trump will die EU noch mehr exportieren. Das exportlastige Wachstumsmodell wird also nicht in Frage gestellt. Der deutsche Exportüberschuss übrigens auch nicht.

Zwar stelle „die mögliche Gefahr von Handelsbarrieren erhebliche Abwärtsrisiken dar.“ Eine Umkehr empfiehlt Brüssel jedoch nicht. Im Gegenteil: Da auch die Importe wachsen sollen, sei der Überschuss kein Problem.

Auch die wieder auflebende Schuldenkrise um Griechenland bringt Wirtschaftskommissar Moscovici nicht aus der Ruhe. Athen habe die Sparvorgaben übererfüllt und sei wieder auf Wachstumskurs.

Der umstrittene dritte Bailout sei eine „Success story“. Es mache daher keinen Sinn, die „Erfolge der letzten 18 Monate“ schlecht zu reden und dem schwierigen Umfeld eine weitere Krise hinzuzufügen.

Da hat Moscovici wohl die Rechnung ohne Schäuble und dessen aggressiven Wahlkampf gemacht…