“The situation is desperate”
Bisher kannten wir das nur aus Südamerika oder Russland: Die Bloggerin Daphne Caruana Galizia aus dem EU-Land Malta wurde durch eine Autobombe getötet. Als Zeichen der Solidarität bringe ich hier ihren letzter Blogpost. Er handelt von den Panama-Papers, einem ehemaligen Mitarbeiter von Premier Muscat – und der “hoffnungslosen Lage”.
Former Opposition leader Simon Busuttil testified in court this morning, as did the Prime Minister’s chief of staff, that crook Keith Schembri, in the case he himself brought against Dr Busuttil for libel damages.
Mr Schembri is claiming that he is not corrupt, despite moving to set up a secret company in Panama along with favourite minister Konrad Mizzi and Mr Egrant just days after Labour won the general election in 2013, sheltering it in a top-secret trust in New Zealand, then hunting round the world for a shady bank that would take them as clients.
(In the end they solved the problem by setting up a shady bank in Malta, hiding in plain sight.)
His government salary is just peanuts to him, Mr Schembri said, because he has retained his companies and his shares and that is where he makes his money. But the way he is using his government influence to benefit his private business in Malta is entirely a separate corruption/trading in influence issue and is not an argument in his defence.
He also said that he was unable to reply to the corruption accusations in the past two years – but it hasn’t been two years – because of a “medical condition”. Would this be the medical condition that they claimed he didn’t have, when the Prime Minister’s chief of staff disappeared for months, I wondered why, found out, and then reported on it?
There are crooks everywhere you look now. The situation is desperate.
The original post is here
Ute Plass
17. Oktober 2017 @ 19:28
@Nemschak – Es geht nicht um Rechthaben oder Nichtrechthaben, sondern darum, was Giegold im Sinn hat, wenn er meint ‚Putins Russland‘ im Zusammenhang mit dem Mord an Daphne Caruana Galizia ausdrücklich erwähnen zu sollen?
Für mich wäre sein Geschocktsein über das tödliche Attentat auf die Journalistin glaubwürdiger ohne seinen Putin-Seitenhieb.
Peter Nemschak
17. Oktober 2017 @ 14:13
Wird in Russland mit Regimekritikern anders verfahren? Hat Giegold recht oder nicht? Die Fakten sprechen für ihn. Dass die EU heute keine gemeinsame Wertebasis besitzt, sollte man zur Kenntnis nehmen und diese nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit beschwören.
Ute Plass
17. Oktober 2017 @ 11:59
Hinweis auf : http://www.nachdenkseiten.de/?p=40620#h14
“Journalistin mit Autobombe getötet
Sie hatte an den „Malta Files“ gearbeitet und wollte nachweisen, dass EU-Konzerne mithilfe des Inselstaats in großem Stil Steuern hinterziehen: Die Journalistin Caruana ist mit einer Bombe getötet worden.
Vor zwei Wochen erst hatte Daphne Caruana Anzeige erstattet – wegen der Todesdrohungen, die sie erhalten hatte. Jetzt ist sie in ihrem Auto umgebracht worden, mit einer Bombe, die im Fahrzeug versteckt war. In Bidnija, im Norden der Insel Malta, nicht weit weg von ihrer Wohnung. Die Hintergründe sind bislang unklar
Die Investigativjournalistin hatte an den sogenannten Malta Files gearbeitet, rund 150.000 vertraulichen Dokumenten der maltesischen Finanzbehörde, die offenlegen, wie Unternehmen und Privatleute über Malta in großem Umfang Steuerzahlungen vermeiden. […]
„Ich bin tief schockiert über den Tod von Daphne Caruana Galizia“, sagte Sven Giegold, Abgeordneter der Grünen/EFA-Fraktion im EU-Parlament, laut einer Mitteilung. Caruana Galizia war Zeugin des U-Ausschusses zu Geldwäsche und Steuerhinterziehung. Sie habe „eine entscheidende Rolle bei der Aufdeckung schwerwiegender Vorwürfe zu Geldwäsche und Korruption in Malta, einschließlich Anschuldigungen gegen hochrangige Mitglieder der maltesischen Regierung gespielt“, sagte Giegold und fügte hinzu: „Solche Vorfälle erinnern an Putins Russland, nicht an die Europäische Union.“
Quelle: Tagesschau
Anmerkung Jens Berger: Dass Grünen-Politiker Sven Giegold diesen Mord ausnutzt, um billigen Applaus für sein Putin-Bashing einzuheimsen, ist schäbig und charakterisiert den momentanen Geisteszustand der Grünen recht gut. Überflüssig zu erwähnen, dass laut Reporter ohne Grenzen in den letzten Jahren die meisten Journalisten natürlich nicht in Russland, sondern in Mexiko, Irak und Syrien getötet werden. Wie war das doch gleich mit den postfaktischen Zeiten?
Ein Europäer
17. Oktober 2017 @ 09:53
Europa im 21 Jhdt. Bloggers und Aktivisten werden exekutiert, Rassisten und Xenophoben gewinnen die Wahlen in Österreich und in Spanien werden Politiker verhaftet.
ebo
17. Oktober 2017 @ 10:08
Ja, manchmal scheint die Lage wirklich hoffnungslos…