Südländer waren für Ölkännchen-Verbot
Der Streit um das Ölkännchen-Verbot geht weiter. Nachdem die EU-Kommission die absurde Maßnahme zurückgezogen hat, wird nun nach den Hintergründen gefragt.
Die Zeitung “Le Monde” trägt zwei interessante Details zusammen: Zum einen wurde das Verbot im so genannten Komitologie-Verfahren verhängt, bei dem sich Experten-Komitees ohne öffentliche Kontrolle treffen.
Zum anderen waren alle südeuropäischen Olivenproduzenten für das Verbot. Deutschland war dagegen, Großbritannien hat sich enthalten. Am Ende führten Berlin und London die Protestwelle an, der (vor allem betroffene) Süden wurde ignoriert.
Und wer hat sich das Verbot ausgedacht? “Le Monde” vermutet, dass es die Lobby der Ölivenölproduzenten war. Jedenfalls protestierte sie nach dem Rückzieher der Kommission am lautesten… – Mehr zum Thema hier
Arnould
27. Mai 2013 @ 14:38
Das Olivenöl hätte mehr gekostet, und für die Produzenten hätte es mehr Umsatz bedeutet, wenn es in PET Tüten (wie in Hotels mit Shampoo oder beim McDonald’s) verkauft worden wäre, denn je kleiner die Dose, je mehr kostet den Inhalt. Es geht diesen Ländern so schlecht, das man (mindestens ich) dies hätte akzeptieren können. Aber die Wahrheit hätte gesagt werden sollen, nicht ein Märchen über bessere Qualität.
Tim
27. Mai 2013 @ 13:12
Was für eine Riesenüberraschung! Darauf wäre ich niemals gekommen, wirklich. 🙂
Vielleicht bringt es ja auch hier den einen oder anderen dazu, künftig etwas kritischer zu sein, wenn unter dem Deckmantel wohlklingender Ziele mal wieder neue Verbote oder Regeln gefordert werden, Stichwort Handelspolitik …
Faustregel: In 9 von 10 Fällen steckt harte Lobbyarbeit von Unternehmen dahinter. Allerdings ist die Situation auf europäischer Ebene nicht unbedingt schlimmer als auf nationaler.