Streit um South Stream

Brüssel will die Gaspipeline South Stream stoppen, die russisches Gas ohne den Umweg über die Ukraine nach Südosteuropa bringen soll. Angeblich verstößt der Bau gegen EU-Recht. 

Doch der Widerstand wächst. Nachdem der Ukas die Regierung in Bulgarien gestürzt hat, begehrt nun der Anteilseigner Wintershall auf. Die Pipeline werde gebaut, heißt es trotzig.

Spannend auch der Kommentar der slowenischen Zeitung Vecer. Der Stopp aus Brüssel offenbare die “Doppelmoral der EU”, schreibt das Blatt. Zitat:

“Ganz offensichtlich sind hier die Unterschiede im Umgang mit dem Nord-Stream-Projekt, das ebenso wie South Stream ein russisches Projekt ist. Der Unterschied besteht darin, dass die Nord-Stream-Pipeline, die Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel und der damalige russische Präsident Medwedew im Herbst 2011 feierlich eröffnet haben, der größten Wirtschaftsmacht in Europa, nämlich Deutschland, direkte Gaslieferungen aus Russland ermöglicht. Die Europäische Kommission hat beim Bau der Nord-Stream-Pipeline im Hinblick auf das EU-Recht nicht so genau hingesehen, und sogar die Proteste der Umweltschützer ignoriert. Deutschland hat eben mehr zu sagen als Bulgarien oder Slowenien, und Russland geht den Bau der South-Stream-Pipeline auch mit weniger Eifer an.”

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