Spannungen in der Eurogruppe
Griechenland hat die Regierungen Spaniens und Portugals beschuldigt, mögliche Kompromisse im Schuldenstreit in der Eurogruppe blockiert zu haben. Dies führt nun zu diplomatischen Verwicklungen.
Madrid und Lissabon haben EU-Ratspräsident Tusk eingeschaltet, die EU-Kommission versucht zu vermitteln. Derweil spricht Berlin von einem „Foulspiel“ der Griechen.
Warum diese Spannungen? Zur Erklärung sollte man zwei wenig bekannte Fakten erwägen. Erstens: Spaniens Finanzminister De Guindos soll im Juni die Leitung der Eurogruppe übernehmen.
So möchte es Kanzlerin Merkel, auch Finanzminister Schäuble unterstützt die Kandidatur. Bei einem möglichen neuen Hilfsprogramm bekäme es Athen also mit De Guindos zu tun.
Zweitens: Im Hintergrund laufen offenbar schon Vorgespräche für ein solches 3. PROGRAMM. Darauf verweis z.B. dieser Tweet:
Spanish FinMin says 3rd Greek bailout (post-June) already being negotiated, mentions 30-50bn€ figure. Europeans being preemptive, that’s new
— Maxime Sbaihi (@MxSba) March 2, 2015
Pikant ist, dass er vom spanischen Finanzminister spricht – also just jenem De Guindos, der nach deutschem Willen ab Sommer die Strippen in der Eurogruppe zieht…
andena17
2. März 2015 @ 16:59
Gut erkannt. 😉
Griechenland muss in 2015 insgesamt 40 Mrd € an T-Bills und Krediten zurückzahlen. Dafür wird das 3.Paket benötigt.
In den nachfolgenden Jahren beträgt die Rückzahl-Belastung von Griechenland nur noch je 8-10 Mrd € und sollen aus dann dem „Primärüberschuss“ bedient werden.
Die Zinsen an EU und IWF werden wohl gestundet werden.