Spanien: “Euro-Retter” verlieren
Es ist nur eine Regionalwahl. Dennoch ist es bemerkenswert, dass die von Deutschland unterstützte Rajoy-Regierung in Spanien eine herbe Schlappe einstecken musste.
Denn zum einen war es ein Test für die Parlamentswahl im Herbst. Trotz der angeblich so erfolgreichen “Euro-Rettung” beim “Musterschüler” Spanien zeichnet sich eine Niederlage Rajoys ab.
So fielen große Städte wie Madrid und Barcelona an die linke Podemos und ihre Verbündete. Der Stimmenanteil der etablierten Parteien sank von 65 Prozent in 2011 auf nun nur noch 52 Prozent.
Zum anderen wird es nun für Kanzlerin Merkel schwerer, ihren Favoriten De Guindos zum neuen Chef der Eurogruppe zu küren. Oder wollen wir einen Verlierer an der Spitze? – Mehr hier
Nemschak
26. Mai 2015 @ 11:38
In Griechenland wurde Syriza wegen ihrer Wahlversprechungen gewählt. Dass diese nachhaltig nicht finanzierbar sind, haben viele Menschen noch nicht verstanden. Auch ein Grexit würde diese Versprechungen nicht finanzierbar machen.
Nemschak
25. Mai 2015 @ 18:37
Gründe für die Wahlniederlage gab es mehrere: neben Jugendarbeitslosigkeit hat die massive Korruption bei den Regierenden den Ausschlag gegeben. Sollte ein Grexit zu einem wirtschaftlichen Chaos in Griechenland führen, werden viele Wähler nicht wagen Podemos zu wählen und sich eher mit dem “Bewährten” abfinden.
Andres Müller
26. Mai 2015 @ 10:42
Es besteht bereits jetzt ein ordentliches Chaos in Griechenland. So gibt es zum Beispiel nicht mehr in allen Krankenhäusern so banale Dinge wie Watte oder andere Hygieneartikel. Solche Mangel-Erscheinungen gibt es auch in Spanien, zum Beispiel rationiertes Klopapier an Schulen. In diesem Lichte betrachtet werden die Wähler kaum am “Bewährten” hängen, zumal sich das Sparen bisher auch in Spanien für die durchschnittlichen Bürger bisher kaum gelohnt hat. Die Erwartungen in die Zukunft haben sich noch nicht verbessert, der spanische Staat hat Verbindlichkeiten in der Höhe von 1.5 Billionen Euro zu tragen. In Griechenland wurde wegen untragbarer Schulden Syriza gewählt. In Spanien hat man wohl bemerkt das Syriza die Wahlversprechen noch nicht so streng wie gefordert verteidigt, daher könnte durchaus ein noch heftiger Linksrutsch als In Griechenland eintreten (oder am äusseren anderen Rand der Parteienskala).
luciérnaga rebelde
25. Mai 2015 @ 13:23
De Guindos ist eine völlige Niete, nationalkatholisch und passt den Neoliberalen durchaus in den Kram. Und da vorauszusehen ist, dass seine Partei im Herbst recht gebeutelt wird, braucht er unbedingt einen Ast um sich sicher zu betten…