Snowden beruft sich auf Nürnberger Prozess

Nun hat sich auch US-Präsident Obama in die Hetzjagd auf E. Snowden eingeschaltet. Wie auf allen Kanälen berichtet wurde, telefonierte er mit Russlands Präsident Putin, um Snowdens habhaft zu werden.

Kaum oder gar nicht berichtet wurde hingegen über Snowdens Moskauer Statement, in dem er seinen „Geheimnisverrat“ erklärte. In seiner Erklärung, die auf „Wikileaks“ veröffentlicht wurde, beruft er sich auf die Nürnberger Prozesse gegen die Nazis:

I believe in the principle declared at Nuremberg in 1945: „Individuals have international duties which transcend the national obligations of obedience. Therefore individual citizens have the duty to violate domestic laws to prevent crimes against peace and humanity from occurring.

In amerikanischen und deutschen Ohren müsste dies eigentlich wie Donnerhall klingen. Schließlich beruft sich auf Snowden auf ein universelles Widerstandsrecht und zieht Parallelen zwischen dem US-Vorgehen und den Nazis.

Das ist gewagt, weit hergeholt und dürfte nicht unwidersprochen bleiben.  Doch die Medien ignorieren Snowdens Erklärung – und weichen so jeder inhaltlichen und/oder historischen Debatte aus.

Sie wiederholen lieber die Reflexe des Kalten Kriegs, schließlich geht es ja (scheinbar) gegen Russland – dabei kämpft ein amerikanisch-britischer Big Brother gegen die westlichen Grundfreiheiten…

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