Setzen sie wieder auf das falsche Pferd?

Es ist noch gar nicht lange her, da setzten Kanzlerin Merkel und die EU ihre Hoffnung auf einen gewissen D. Cameron. Nun, ein Jahr und einen Brexit später, gilt T. May als Hoffnungsträgerin. Liegen sie wieder falsch?

Das könnte durchaus sein. Denn May hat ihren als todsicher geglaubten Vorsprung in der Wählergunst verzockt, fast wie einst Cameron. Labour-Chef Corbyn hat gute Chancen, die Wahl zu gewinnen.

Schließlich hat der Mann, der vom Mainstream als hoffnungsloser Radikalinski verschrieen wurde, sich in der Terror-Krise als realitätsnäher und pragmatischer erweisen als die ehemalige Innenministerin.

Zudem ist May längst nicht die Garantin für einen glatten Brexit, wie uns Merkel & Co. weismachen wollen. Eher im Gegenteil. Die eiserne Lady droht nämlich offen mit einem harten Brexit – ohne Deal mit der EU.

Das wäre für die Rest-Union das Worst Case Szenario. Und es wird immer wahrscheinlicher. Ein Scheitern der Brexit-Gespräche sei “sehr wahrscheinlich”, sagte zuletzt ein hoher Beamter unter Verweis auf Mays harte Haltung.

Und der CDU-Europaparlamentarier Brok meint: “Wenn nicht ein Realitätsbezug entsteht, sehe ich eine große Chance, dass das Ding kollabiert.”

Das Risiko dürfte noch steigen, wenn May die Wahl nur knapp gewinnt, was derzeit das wahrscheinlichste Szenario ist. Denn dann wird sie abhängig von Stimmungen in ihrer Partei und in den Medien.

Was das bedeutet, haben wir vor einem Jahr mit Cameron gesehen. Er wurde zum Spielball der Brexiteers bei den Torys – und der Fake News von der Murdoch-Presse…

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