Schweigen zu Israel

Das harte Vorgehen der EU gegen Russland steht in seltsamen Kontrast zur Leisetreterei in Nahost. Der brutale Krieg um Gaza findet in Brüssel kaum Beachtung.

Während in Russland schon ein Verdacht reicht, um weitgehende Sanktionen auszulösen, bleibt in Gaza selbst die Evidenz israelischer Kriegsverbrechen ungesühnt.

Fünf Tage ist es her, dass sich EU-Aussenvertreterin Ashton ausführlich zu dem Nahost-Konflikt äußerte – mit der Forderung nach einer unverzüglichen Waffenpause.

Seither herrscht betretenes Schweigen. Selbst israelische Angriffe auf das Ewerk in Gaza und eine UN-Schule rufen keine nennenswerte Reaktion hervor.

Früher war das anders: die EU war in Nahost omnipräsent, die Ukraine war kein Thema. Nun haben wir einen neuen Feind, und unseren alten Freund Israel will man wohl nicht verärgern.

Mehr noch: Proteste gegen das israelische Vorgehen werden in fast allen EU-Staaten unterdrückt, weil man antisemitische Parolen fürchtet.

Erwünscht ist nur eines: Hamas kritisieren – und bombardieren, ohne Rücksicht auf Verluste…