Schwarze Null bei der EZB

Die Schwarze Null ist nun auch in der Geldpolitik angekommen. Die EZB hat ihren Leitzins auf 0,0 gesenkt und die umstrittenen Anleihekäufe ausgeweitet. EZB-Chef Draghi will so Wachstum und Inflation ankurbeln.

Die Inflationsrate liegt in Europa bei 0,3 Prozent, die Verbraucherpreise sind im Februar sogar leicht um 0,2 Prozent gesunken. Von „Preisstabilität“, die die EZB mit 2,0 Prozent Inflation definiert, sind wir weit entfernt.

Draghis neuer Paukenschlag war denn auch allgemein erwartet worden. Allerdings muss sich erst noch zeigen, ob die hektischen Manöver der EZB wirken – oder ob „Magier“ Draghi seinen „Zauber“ verloren hat.

In Deutschland werden seine Aktionen mit Unbehagen gesehen. Die geldpolitischen Verrenkungen wären allerdings nicht nötig, wenn die EU ihre Fiskalpolitik lockern und mehr Investitionen ermöglichen würde.

Doch genau das verhindert die Bundesregierung. Finanzminister Schäuble ignoriert die Forderung der EU nach mehr Investitionen – und beharrt selbst im kriselnden Südeuropa auf Austerität.

Damit konterkariert er die möglichen stimulierenden Effekte von Draghis Entscheidungen. Das Ergebnis: Am Ende werden weder die Inflations- noch die Wachstumsziele erreicht… – Mehr zur EU-Finanzpolitik hier