„Schäuble wollte nur den Grexit“
Mit dem neuen Bailout für Griechenland ist der Grexit vom Tisch, heißt es. Doch der griechische Ex-Finanzminister Varoufakis erzählt eine andere Geschichte – Schäuble habe den Rauswurf systematisch geplant.
Bereits bei seinem zweiten Treffen mit Schäuble im März habe dieser vom Grexit gesprochen, sagt Varoufakis im Interview, das Spiegel TV zeigt. Dabei habe der Deutsche kein Mandat dafür gehabt.
Und warum hat er, Varoufakis, den deutschen Plan nicht öffentlich gemacht? Weil dies sofort zu einer heftigen Reaktion der Märkte geführt hätte! Das Interview steht unten, mehr zum Grexit hier
Peter Nemschak
25. August 2015 @ 11:13
@Der Dicke Natürlich wählen die Bürger keinen Minister. Stört Sie das? Wenn die Parteien die falschen Minister wählen, werden diese ausgetauscht oder die Parteien verlieren bei der nächsten Wahl die Mehrheit. Wenn Ihnen der Schäuble nicht passt, müssen sie Parteien wählen, welche den Schäuble sicher nicht als Minister bestellen.
Carlo
24. August 2015 @ 16:29
Ich glaube weder, dass Schäuble einen (wirklich) einen Grexit wollte, noch dass er dazu in der Lage wäre, diesen durchzusetzen. Grexit mag sich für die schwäbische Hausfrau (nichts gegen diese) zwar schlüssig anhören, aber geopolitisch und geostrategisch liegt in ihm eine Menge Sprengkraft. Über diese Sprengkraft bestimmt kein Finanzminister eines Eurostaates.
Der Grexit war ein Druckmittel, und ist es noch immer, für jemanden, der keinen Plan B in seinen Schubladen hat und dessen Finanzfluss von einer Zentralbank abhängt, die er selbst nicht kontrollieren kann.
Zusätzlich könnte ein Grexit sicherlich ein paar Überraschungen, vom internationalen Finanzmarkt, auf den Tisch zaubern, die von Schäuble kaum abschätzbar sind und bei denen sich sogar die BIZ nur auf Schätzungen beruft.
rainer
24. August 2015 @ 12:12
…Schäuble ist durch das Attentat und die Folge, dass er im Rollstuhl sitzt ein psychisch stark geschädigter Mensch….trotz der allerbesten medizinischen Versorgung ist er ein Krüppel an dem das wirkliche Leben vorüber geht…..man braucht nur seine schon diabolischen Gesichtszüge in den verschiedensten Situationen zu sehen….solch ein Typ gehört nicht in dem Machtzirkel eines Staates…
Peter Nemschak
24. August 2015 @ 15:50
Was soll das Dämonisieren? Er wurde von den deutschen Wahlberechtigten gewählt, um deutsche Interessen zu vertreten. Und das tut er gut, wie die große Mehrheit meint. Eine lautstarke Minderheit, der diese Politik nicht gefällt, wird es immer geben. Davon darf sich ein Minister nicht abschrecken lassen.
DerDicke
25. August 2015 @ 06:35
Nein Herr Nemschak.
Sorry, das ist absoluter Blödsinn was sie schreiben, in der Schule wäre das eine glatte 6.
Es werden in Deutschland keine Präsidenten vom Volk gewählt, keine Kanzler und erst recht keine Minister!
Der Bürger kann für Parteien stimmen und seine Stimmen bei Direktkandidaten für den Bundestag abgeben.
Der Kanzler wird vom Bundestag gewählt. Die Minister werden vom Kanzler vorgeschlagen.
http://www.bundesregierung.de/static/flash/reg1/Wie%20die%20Regierung%20entsteht.pdf
Schäuble hätte genau so gut Agrarminister werden können. Oder komplett aus der Regierung ausscheiden. Mit den Wahlberechtigten hat das absolut nichts zu tun.
Peter Nemschak
24. August 2015 @ 10:56
@ebo Das ist vielleicht nicht besonders sympathisch, aber keineswegs kriminell sondern vielmehr bravourös. Es zeigt entschlossenen Durchsetzungswillen des eigenen ideologischen Standpunkts gegenüber der marxistisch orientierten griechischen Regierung und hat ihm viel Zustimmung in Deutschland beschert. Dass Merkel nach außen hin gezögert hat, zeugt von machtpolitischer Klugheit. Wäre Schäuble politisch gefallen, hätte sie Bewegungsspielraum gehabt ihn zu ersetzen ohne allzu viel eigenes politische Kapital dabei verloren zu haben. So funktioniert Führung nicht nur in der Politik sondern auch in großen Unternehmen. Schäubles Standpunkt eines Grexit wird übrigens auch von namhaften deutschen Ökonomen geteilt, insbesondere da dieses und wahrscheinlich jedes andere marktwirtschaftlich inspirierte Reformpaket am mangelnden griechischen Willen zur Umsetzung riskant für die Gläubiger ist.
DerDicke
24. August 2015 @ 11:30
Bullshit! „ideologischen“, „marxistisch“, „machtpolitisch“, „Führung“, „Reformpaket“.
Hat für’s Bullshit-Bingo gereicht 🙂
Reinard
24. August 2015 @ 10:40
Sorry, aber die flotten Ansichten von @Nemschak wären Grauen erregend, käme er je zu einem politischen Amt. Ein Minister bestimmt nicht die Richtlinien der Politik. Das ist immer noch der Kanzler. Dass die Kanzlerin schweigt, ist ihr anzulasten. Grundgesetz. Kleines 1×1.
Peter Nemschak
24. August 2015 @ 08:19
Um von Grexit zu sprechen, braucht man kein Mandat. Im übrigen treffen sich ironischerweise die Grexit-Überlegungen Schäubles mit denen des linken Flügels der Syriza. Hat nicht auch Varoufakis Vorbereitungen für einen Grexit getroffen oder zumindest überlegt? Varoufakis ist jedenfalls kein vertrauenerweckender Partner für die EU.
ebo
24. August 2015 @ 08:45
@Nemschak Natürlich braucht man dafür ein Mandat. Merkel hat es Schäuble nach dem für sie typischen monatelangen Zögern nicht erteilt. Der Bundestag auch nicht. Im übrigen verstösst ein von Deutschland einseitig verhängter Grexit dem EU-Recht.
Peter Nemschak
24. August 2015 @ 09:26
Einen Grexit zu verhandeln braucht ein Mandat, darüber zu reden keines. Politisch Griechenland zu einem Grexit zu drängen, ist nicht verboten, wenn auch nicht die feine Art. Letztere ist auch nicht Sache der Syriza. Schäuble ist eben ein Minister mit Profil. Andere haben gar keines.
ebo
24. August 2015 @ 09:54
@Nemschak Schäuble war es auch, der gleich nach der Wahl von Tsipras die berühmt-berüchtigte Spiegel-Meldung streuen ließ, derzufolge ein Grexit kein Problem für den Euro sei. Sofort wurden die Märkte nervös, griechische Sparer zogen ihr Geld ab. Das ist schon fast kriminell.