Schäuble profitiert von Brexit-Angst

Es ist fast wie bei der Grexit-Debatte vor einem Jahr: Auch die Brexit-Angst treibt die Finanzmärkte um – und führt zur Flucht der Anleger in den „sicheren Hafen“ Deutschland. Doch nicht alle profitieren.

Bundesfinanzminister Schäuble kann sich die Hände reiben: Ihm werfen die Anleger das Geld hinterher. Heute ist sogar erstmals die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe in den Negativ-Bereich gerutscht.

Das heißt, dass der Staat langfristig Schulden aufnehmen und dafür sogar noch Geld kassieren kann, statt Zinsen zu zahlen. Für die Steuerzahler ist das schön, die Sparer dagegen gucken in die Röhre.

Zinsen bekommen sie auf ihr Erspartes ohnehin kaum noch, die EZB lässt grüßen. Jetzt könnte auch noch der Druck auf Banken steigen, Negativzinsen an ihre Kunden weiterzugeben.

Doch anders als beim Grexit fehlt der deutsche Aufschrei der Empörung. Wo bleiben die Talkshows, in denen erboste Sparer und so genannte Experten auf die „verrückten Briten“ schimpfen?

Wo bleibt die „Bild“-Zeitung“, die „Briten raus“ fordert? Oder wenigstens auf ihr britisches Schwesterblatt „The Sun“ schimpft? Das hat sich nämlich zum Brexit bekannt – und damit die Märkte schockiert…