Die Troika muss deutsch bleiben!?
Allein gegen den Rest der Welt: Finanzminister Schäuble versteift sich auf die Forderung, die Troika müsse in Griechenland bleiben.
„Es kann sein, dass das Wort Troika für manche Menschen in Griechenland so eine (negative) symbolische Wirkung hat“, sagte Schäuble laut „Handelsblatt“.
Dennoch müsse die Troika weiter machen. Dabei rückt selbst die EU-Kommission von den „Men in Black“ ab. Und die EZB darf bald nicht mehr mitmachen.
Das habe ich in diesem Blog bereits mehrfach geschrieben; es dürfte auch Schäuble nicht verborgen geblieben sein. Ich vermute daher andere Motive.
Schließlich waren zwei von drei Troikanern zuletzt Deutsche – das war natürlich praktisch. Schäuble sicherte sich so quasi das Erstzugriffsrecht auf Infos aus Athen.
Doch damit ist es nun vorbei. Zuletzt tagte die Troika in Paris, auch Finanzminister Varoufakis kam an die Seine. Ob sich der letzte Troikaner darüber geärgert hat?
w
3. Februar 2015 @ 11:44
Pleite ist Pleite.
ebo
3. Februar 2015 @ 12:05
Aber eine deutsch kontrollierte Pleite ist einfach besser 🙂
Tim
3. Februar 2015 @ 10:52
Ich stimme Peter Nemschak zu: Ob Troika oder nicht, spielt keine große Rolle. Die spannenden Themen sind tatsächlich Umschuldung und Reformen. Weder EU noch Griechenland gelten als besonders verläßlich oder vertrauenswürdig, daher steht für beide Seiten viel auf dem Spiel.
Peter Nemschak
3. Februar 2015 @ 09:40
Die Frage der Troika ist ein Nebenschauplatz. Wie der Vorschlag Griechenlands bezüglich Umschuldung und Reformen aussehen wird, ist das eigentlich Spannende. Wie werden die EU-Mitglieder darauf reagieren, sollte Griechenland einen debt-equity Swap vorschlagen? Wäre ein solcher in Deutschland verfassungsrechtlich zulässig? Statt der Troika wird sich ein anderes Kontrollgremium aus dem Kreis der öffentlichen Gläubiger finden, auch ohne IMF und EZB, die ihrerseits jeder für sich die Interessen ihrer Institutionen wahrnehmen werden.