Saatgut: „Kommission stärkt Konzerne“

Die EU-Kommission nennt es ein „wichtiges Maßnahmenpaket zur Modernisierung, Vereinfachung und Stärkung der Lebensmittelkette in Europa“. Doch die neue Saatgut-Verordnung trifft auf Widerstand.

Die Grünen kritisieren, Brüssel stärke vor allem die Agrar- und Chemiekonzerne. Kleine Erzeuger und ökologische Landwirte hingegen würden vernachlässgt. Zitat des grünen MEP M. Häusling:

Verprellt aber werden jene, denen es um die Erzeugung regionaler Sorten und von Saatgut für den ökologischen Markt geht. Ihnen werden zwar Sonderrechte zugestanden. So bleiben zwar Erzeugnisse von Unternehmen registrierungsfrei, die weniger als zwei Millionen Euro Umsatz haben und weniger als zehn Mitarbeiter haben. Damit werden sie jedoch in eine Nische abgedrängt oder zu Hobbyzüchtern degradiert. Dort gehören sie aber nicht hin, denn auch kleine Erzeuger benötigen den vollen Zugang zum Markt. Der soll ihnen künftig verwehrt bleiben, folgt man den heute veröffentlichten Plänen der Kommission.

Es ist so ähnlich wie bei der Konzessionsrichtlinie für das Wasser: Wieder einmal macht die Kommission einen unnötigen Vorschlag zur Unzeit. – Mehr zum Thema hier.