Russland-Bashing

Die Zypern-Krise hat eine neue Leidenschaft der deutschen Medien zutage gebracht: das Russland-Bashing. Zypern sei “Russlands trojanisches Pferd”, titelt die “Rheinische Post”. Das “Handelsblatt” hat sogar einen “Albtraum: Russland geht auf Einkaufstour”.

“Die Russen sind schuldig – ohne Prozess, ohne Richter, ohne Verteidigung, ja gar ohne Anklage und auch ohne jegliche Beweise”, bringt es J. Berger treffend in seiner “taz”-Kolumne auf den Punkt.

Die Vorlage für die Stimmungsmache gab SPON mit seiner BND-Räuberpistole schon im November vor. Seitdem überbieten sich SPD, “Süddeutsche” und “Bild” mit angeblichen Enthüllungen über die “Russen-Mafia” auf Zypern.

Wie schon bei Griechenland und Frankreich wird die Kampagne von der Bundesregierung nicht nur nicht gebremst, sondern sogar noch angeheizt. Und das, obwohl es keine Beweise für russische Schwarzgeldkonten gibt, wie das BMF letzte Woche einräumte.

Ökonomisch macht das alles keinen Sinn. Russland hat nichts mit der Krise auf Zypern zu tun, das haben die Euro”retter” schon ganz allein hinbekommen, vor allem mit dem Schuldenschnitt in Griechenland. Mehr zum Thema hier