Remember Mittelmeerunion?
Beim Sondergipfel zur Flüchtlingskrise steht mal wieder die Abschottung im Vordergrund. Kanzlerin Merkel & Co. nehmen wohl Rücksicht auf AfD, Pegida und andere Rechtspopulisten.
Allerdings hätte es gar nicht erst zu dieser Krise kommen müssen. Erst vor ein paar Jahren wollte Merkels Ex-Buddy Sarkozy eine Mittelmeerunion aufbauen, um die Region zu stabilisieren.
Damals konnte die EU noch auf Ägypten, Libyen und Tunesien setzen – und auf eine behutsame Demokratisierung und Modernisierung hoffen. Heute hilft (scheinbar) nur noch das Militär.
Doch Mutti sagte Nein. Berlin tat auch wenig, als die Arabische Revolution ausbrach. Lieber wandte man sich Osteuropa zu, der traditionellen Domäne deutscher Außenpolitik.
Und als dann vor zwei Jahren die erste Katastrophe vor Lampedusa kam, wehrte Merkel erfolgreich alle Appelle zum Umdenken ab… – Mehr zum EU-Gipfel hier
GS
24. April 2015 @ 01:22
Ich hab das etwas anders in Erinnerung. Vor Jahren, als die Mittelmeerunion aufkam, hieß es noch, das sei im Wesentlichen ein Versuch, das Machtgleichgewicht in der EU zuungunsten Deutschlands zu verschieben, wieder stärker hin zu Frankreich. Scheint ja ne ziemliche Totgeburt zu sein. Aber wie auch immer, für mich hat die EU in Nordafrika auch nichts zu suchen. Schlimm genug, dass Frankreich und Großbritannien munter in Libyen rumgebombt haben. Man muss sich das noch mal vergegenwärtigen. Die massive Verschärfung der “Flüchtlings”krise* ist ohne diese Ereignisse vermutlich nicht zu erklären.
* Für mich sind das keine Flüchtlinge im eigentlichen Sinne, sondern größtenteils ordinäre Wirtschaftsmigranten.
ebo
24. April 2015 @ 09:43
@GS
Klar, so wurde das in Deutschland dargestellt. Merkel hat dann alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Mittelmeerunion zu versenken. Und gleichzeitig die “Ostpartnerschaft” der EU vorangetrieben. War auch nicht wirklich von Erfolg gekrönt…