Rehns bitteres Erbe
Erinnert sich noch jemand an Ex-Währungskommissar Rehn? Jahrelang trieb der Finne die EU mit seiner neoliberalen Doktrin in die Krise. Nun ist sein eigenes Land gescheitert.
Denn während sich Rehn Arm in Arm mit Schäuble auf die “Schuldensünder” Südeuropas einschoss, erlebten Finnland (und die Niederlande) die größten Wirtschafts-Krisen der jüngeren Geschichte.
Nach drei Jahren Rezession haben die Finnen nun ihre “erfolgreiche” Regierung abgewählt. Vermutlich kommen die Liberalen dran, womöglich mit Duldung der populistischen “Wahren Finnen”.
Sie dürften ihrem Land eine neoliberale Schocktherapie verordnen – ganz nach dem Geschmack Rehns. Gleichzeitig könnten sie neue Hilfen für Griechenland blockieren. – Mehr zu Finnland hier
Nemschak
20. April 2015 @ 08:53
Dass eine 6-, später 4-Parteienkoalition in Finnland keine Strukturreformen zustande gebracht hat, erklärt so manches. Die Russlandkrise tat ihr übriges. Frankreich, das auch keine Vorzeigeökonomie ist und traditionell immer dem Neoliberalismus abgeneigt war, leidet unter seinem aufgeblasenen Etatismus. Durch die rote Brille besehen, scheint alles Ungemach vom Neoliberalismus zu kommen. Dass die Wirtschaft in den USA derzeit (etwas) besser als in Europa läuft, was in diesem Blog hervorgehoben wurde, passt allerdings nicht ganz in den roten Diskurs.
ebo
20. April 2015 @ 11:01
Frankreich hat keine 3 Jahre Rezession hinter sich, wie Finnland. Rehns Heimat ist derzeit der “kranke Mann” EUropas, auch wenn es nicht in Ihr Weltbild passt. Und die EU-Kommission hat – natürlich? – nichts gemerkt…
Nemschak
20. April 2015 @ 22:36
Ich bin, was Wirtschaftsmodelle betrifft, pragmatisch: das stärkere Modell wird sich durchsetzen bis es von einem noch stärkeren abgelöst wird. Selbstverständlich ändert sich unsere Gesellschaft laufend, nur wird unsere Fähigkeit die Gesellschaft zu steuern, stark überschätzt. Das unterscheidet mein Weltbild von Ihrem.