Ratlos vor der “Ratte”

Ausgerechnet B. Johnson! Das Enfant Terrible der britischen Brexit-Kampagne soll nun Außenminister werden. Doch die EU reagiert keineswegs so abweisend, wie SPON & Co melden. Sie ist wieder ‘mal ratlos.

Als die Briten für den Brexit stimmten, da fackelte die Europäische Union nicht lange: Binnen weniger Stunden legten Juncker, Tusk und Schulz, die Präsidenten der drei großen EU-Institutionen, eine Stellungnahme vor.

Nun müsse alles ganz schnell gehen, forderten sie.

Doch seit die neue Brexit-Regierung steht, herrscht Funkstille in Brüssel. Juncker und Tusk gratulierten der britischen Premierministerin May routinemäßig zu ihrem neuen Amt.

Doch zum neuen Außenminister Johnson fiel den EU-Granden nichts ein. Jedenfalls nichts, das druckreif wäre.

Denn sie dürften sich schon ihren Teil gedacht haben zu dieser provozierenden Nominierung. „Patrioten gehen nicht, wenn die Lage schwierig wird“, hatte Juncker nach Johnsons Rückzug bei den britischen Tories kritisiert.

Von „Ratten, die das sinkende Schiff verpassen“, sprach Liberalen-Chef Verhofstadt. Nun ist die „Ratte“ wieder da, und den meisten EU-Politikern hat es die Sprache verschlagen.

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