Putin strafen, Poroschenko schonen
Na also, geht doch! Wie ein Mann hat sich der EU-Umweltministerrat hinter die Verlängerung der Sanktionen gegen Russland gestellt, womit sie nun offiziell beschlossen ist. Freundlicher ging man mit der Ukraine um.
Obwohl auch die Regierung in Kiew ihren Teil des Minsker Abkommens nicht erfüllt und immer neuen Korruptionsskandale das Land erschüttern, hat die EU ihre Zusammenarbeit gerade wieder bekräftigt.
Kein Wort verloren die EU-Politiker über den jüngsten Skandal, der Präsident Poroschenko direkt betrifft: Einer seiner (!) Fernsehkanäle bezahlt seine Mitarbeiter aus Schwarzen Kassen, wie die FAZ berichtet.
Stattdessen lobten sie die angeblichen Fortschritte, die die Ukraine unter demselben Poroschenko im Kampf gegen Korruption mache! Nun ja, es ist halt „unser“ Schurke, also wird er geschont…
P.S. Gerade kommt die Meldung, dass die Ukraine die größte Bank verstaatlicht. Sie war in Schieflage geraten – auch dort gibt es Korruptionsverdacht. Zahlen wir jetzt mit EU-Hilfen für die verstaatliche Pleitebank?
kaush
19. Dezember 2016 @ 18:37
@ebo
Danke für die Erläuterung.
Was für eine Real-Satire. Irre….
ebo
19. Dezember 2016 @ 18:40
Oft machen es auch die Agrarminister 🙂 Aber fast nie die Außenminister, die ohnehin kaum noch etwas zu melden haben…
S.B.
19. Dezember 2016 @ 20:52
Cool wäre auch die Zustimmung der europäischen Antidiskriminierungs-Behörde gewesen. Falls es eine solche noch nicht gibt, was eigentlich völlig unvorstellbar ist, rege ich hiermit die sofortige Einrichtung an. 😉
kaush
19. Dezember 2016 @ 18:21
Häh? „EU-Umweltministerrat“?
Sind an den Deutschen Diesel-Betrügereien jetzt auch die Russen schuld?
Oder was haben die Umweltminister mit Sanktionen gegen wen auch immer zu schaffen?
ebo
19. Dezember 2016 @ 18:27
@kaush Gute Frage. Es braucht einen Ministerrat, um die Sanktionen in Kraft zu setzen – egal, welchen. Heute tagten zufällig die Umweltminister, also haben sie gemaxcht, was Merkel befahl…
bluecrystal7
20. Dezember 2016 @ 04:35
Na logisch, denn schließlich sind auch die Russen höchstpersönlich daran schuld, wenn mal wieder schlechtes Wetter ist, oder so… 😉 Wissen wir doch.
Oudejans
19. Dezember 2016 @ 16:48
Gerade kommt noch die Meldung herein, daß Philippinen keine Beitrittsverhandlungen mit der EU beabsichtigt. Damit rückt meines Erachtens eine Migrationspartnerschaft in weite Ferne.
S.B.
19. Dezember 2016 @ 16:23
„Zahlen wir jetzt mit EU-Hilfen für die verstaatliche Pleitebank?“ – Selbstverständlich, ob direkt oder indirekt kann dahinstehen. Das Ganze nennt sich europäische Bankenunion. die ist zwar noch nicht mal zwischen den EU-Ländern beschlossene Sache, funktioniert aber defacto schon gegenüber Nicht-EU-Mitgliedern. So funktioniert „Eine-Welt“.
ebo
19. Dezember 2016 @ 16:28
Die Bankenunion betrifft nur die Euroländer
S.B.
19. Dezember 2016 @ 16:52
Das war nicht ganz ernst gemeint. Andererseits sollte man hier das Faktische sehen und nicht so sehr auf das Formelle abstellen.