Panikmache mit Schengen
Was kostet das Ende von Schengen? Mindestens 470 Mrd. Euro – behauptet eine von Bertelsmann in Auftrag gegebene Studie. Angeblich könnten es aber auch 1,4 Billionen Euro sein!
Was soll man davon halten? Wenig, denn die Forscher kumulieren für ihre Horror-Zahlen mögliche Verluste bis 2025, also für zehn Jahre. Zudem gehen sie von unrealistischen Annahmen aus.
So sollen die Preise für Importgüter um ein bzw. drei Prozent steigen – je nach Stringenz der Grenzkontrollen. Entsprechend hätten sie aber auch bei der Einführung von Schengen sinken müssen.
Dies war jedoch nicht der Fall. Es gab auch keine Wachstumsgewinne von hunderten Mrd. Euro. Wäre es so, müsste Bertelsmann als Erstes fordern, dass UK dem Schengen-Raum beitritt!
Fazit: Es handelt sich wohl eher um Panikmache pünktlich zum neuen Ultimatum der Bundesregierung Anfang März. Bis dann sollen die EU-Staaten Kanzlerin Merkel folgen, sonst… siehe oben!
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kaush
22. Februar 2016 @ 12:41
Was soll man von so diesem neoliberalen Thinktank (oder auch die „Nebenregierung in Gütersloh) halten? Am besten nichts!
Pure Propaganda was die absondern.
Peter Nemschak
22. Februar 2016 @ 20:48
Geschrieben wird heutzutage vieles. Früher nannte man es Müll, heute neudeutsch Spam. Schade ums Steuergeld. Für politische Zwecke ist die Studie unbrauchbar. Die Menschen wollen wissen, was sie persönlich betrifft. Die Milliarden, Billionen und Trillionen sagen ihnen nichts, sie wollen wie eh und je Mythen, Geschichten, Schuldige und Helden, an denen sie sich abarbeiten können und die ihr Zusammengehörigkeitsgefühl befriedigen. Für den Rest haben sie weder Zeit noch Nerven.
Claus
22. Februar 2016 @ 12:34
Bei der Bewertung dieses „Studie“ sollte nicht unberücksichtigt bleiben, dass Bertelsmann meistens das herausfindet, was Liz Mohn, die dort das Sagen hat, gern hätte, und Liz Mohn meisten so fühlt wie ihre persönlich Freundin Angela Merkel.
Wollte damit sagen: Interessant hierzu wären auch Studien politisch unabhängiger Forschungseinrichtungen.
Peter Nemschak
22. Februar 2016 @ 12:21
Über die Höhe der finanziellen Nachteile lässt sich streiten. Die Touristen würden es spüren und jedenfalls die Pendler, vor allem aus dem Osten, die derzeit sehr bequem die Grenze überschreiten können. Die Drohung der Slowakei Grenzzäune einzuführen, ist für das Land kontraproduktiv, da tausende Tagespendler von Bratislava täglich nach Wien kommen, das 60 km entfernt ist. Ähnliches wird für die Tschechen und Polen gelten, die nach Deutschland kommen. Daher sollten alle in Europa an einer europäischen Lösung der Migrationskrise Interesse haben.